Hoffenheim glaubt an seine Chance
Trotz des 1:2 im Heimspiel gegen Liverpool ist die Teilnahme an der Champions League ein Thema.
SINSHEIM Der Traum von der Champions League lebt bei 1899 Hoffenheim weiter, doch nach der 1:2Heimniederlage gegen den von Jürgen Klopp trainierten FC Liverpool sind künftige Auftritte in der Europa League wahrscheinlicher. Natürlich waren die Hoffenheimer nach einem couragierten, aber glücklosen Auftritt gegen den großen Favoriten aus der englischen Premier League enttäuscht. Doch offiziell war davon wenig zu spüren. Im Gegenteil. „Wir waren heute die bessere Mannschaft“, sagte Stürmer Sandro Wagner und kündigte trotzig an: „Das nehmen wir kommenden Mittwoch nach Liverpool mit. Wir wollen und werden dort ein gutes Spiel machen. Wir werden nach vorne spielen und agieren.“
Das klingt nach Kampfansage. Und die Leistung im Hinspiel lässt zumindest die Hoffnung keimen, dass die Hoffenheimer ihren starken Worten auch Taten folgen lassen werden. Andrej Kramaric vergab vor 25.568 Zuschauern eine Riesenchance, als er mit einem ganz schwach geschossenen Elfmeter (12.) an Torwart Simon Mignolet scheiterte. Der vom FC Bayern ausgeliehene Nationalspieler Serge Gnabry vergab kurz vor der Pause eine gute Gelegenheit genauso wie Wagner.
Liverpool präsentierte sich abgeklärt, traf durch einen traumhaften Freistoß des 18-jährigen Trent Alexander-Arnold (35.) und einen durch Havard Nordtveit abgefälschten Schuss von James Milner (75.). Nach dem 0:2 schwächelte Hoffenheim, Liverpool war sogar dem dritten Treffer näher, doch dann traf der eingewechselte Angreifer Mark Uth (87.) doch noch für die Gastgeber: „Mit zwei Toren Unterschied in Liverpool zu gewinnen ist nicht einfach, aber wir glauben an unsere Chance“, sagte der Joker.
Auch Trainer Julian Nagelsmann klang nicht unzufrieden: „Es hat nicht die schlechtere Mannschaft verloren, sondern die, die etwas weniger Glück auf ihrer Seite hatte. Wir hätten zumindest ein Unentschieden verdient gehabt. Der Spielverlauf war nicht glücklich für uns. Es waren Kleinigkeiten.“Und sein Ge- genüber Jürgen Klopp sagte nur knapp: „Wir hätten gerne 2:0 gewonnen, das Gegentor in der Schlussphase tut uns etwas weh, auch wenn ein 2:1 ein gutes Ergebnis ist. Aber es ist jetzt erst Halbzeit.“
Natürlich hat Klopp recht, es müssen noch – mindestens – 90 Minuten gespielt werden, bis feststeht, wer die Play-offs übersteht und die Gruppenphase der „Königsklasse“einzieht. Doch Nagelsmanns Spieler müssen ein 1:2 an der legendären Anfield Road wettmachen – eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Denn der Vierte der abgelaufenen Bundesligasaison muss am kommenden Mittwoch nicht nur als erste deutsche Mannschaft bei den „Reds“gewinnen, sondern dabei auch noch mindestens zwei Tore schießen.
Diese Hypothek könnte sich für die unerfahrene Mannschaft als zu schwer erweisen.