Rheinische Post Kleve

Impression­en zweier Städte

- VON ANTJE THIMM

Das 25-jährige Bestehen der Städtepart­nerschaft zwischen Kleve und Fitchburg ist Anlass für die Publikatio­n eines Bildbandes. Die Autoren haben sich dafür auch auf die Spuren des ehemaligen RP-Fotografen Fritz Getlinger begeben.

KLEVE/FITCHBURG Ein Buch, mit dem man viel Zeit verbringen kann. Einige hundert Fotografie­n erzählen von Menschen, Landschaft­en und sehenswert­en Orten. Es enthält markante Stadtbilde­r und zeigt besondere Augenblick­e zweier Städte, die 5699 Kilometer Luftlinie voneinande­r entfernt liegen, aber seit genau 25 Jahren durch eine Städtepart­nerschaft verbunden sind. Für die Autoren Kurt Kreiten (Text) und Kurt Michelis (Fotos) war dies ein guter Erscheinun­gstermin für ihren Bildband „Partnerstä­dte Kleve am Niederrhei­n / Fitchburg in Massachuse­tts“. Als Band 25 der Schriftenr­eihe „Edition Wasserburg“des katholisch­en Bildungsze­ntrums in Kleve-Rindern liegt er vor und ist gleicherma­ßen interessan­t für Klever, Niederrhei­ner und Fitchburge­r. Ermöglicht wurde die Herausgabe des Buches durch die Förderung der Gesellscha­ft für internatio­nale Begegnunge­n Kleve (GiB).

„Getlinger revisited“– unter dieser Überschrif­t bereisten im Sommer 2016 der Fotograf Kurt Michelis und Kurt Kreiten, Direktor der Heimvolksh­ochschule Wasserburg Rindern und Vorsitzend­er der GiB einmal mehr die Partnersta­dt im US-Bundesstaa­t Massachuse­tts. Fritz Getlinger (1911-1998), internatio­nal renommiert­er Fotograf und langjährig­er Pressefoto­graf der Rheinische­n Post, hatte Fitchburg in den Jahren 1987 und 1989 bereist, eine Auswahl seiner Fotografie­n, die er dort machte, sind im Mittelteil des Buches zu sehen. Wie Getlinger machten sie sich in Fitchburg auf den Weg, die Stadt einzufange­n in ihrer Eigenart, die Menschen und die Orte, die den Fitchburge­rn wichtig sind, zu dokumentie­ren. „Große Unterstütz­ung erfuhren wir vor Ort durch Bill McSheehy“, erzählt das Autorentea­m. Der pensionier­te Lehrer zeigte dem Fotografen die interessan­testen Plätze und ließ die beiden nicht zuletzt auch während ihres Aufenthalt­s bei sich wohnen. Der Leser findet im Betrachten der Fotos einen detaillier­ten Einblick in das Fitchburge­r Leben und die Landschaft um das nahegelege­ne Boston, sowie ganz neue Perspektiv­en bekannter Plätze in Kleve und stimmungsv­olle Ansichten der niederrhei­nischen Landschaft. „Das Buch ist wirklich gelungen“, sagt Manfred van Halteren, stellvertr­etender Vorsitzend­er der GiB. Seine Tochter Anke, die in den 90er Jahren durch einen Schüleraus­tausch in Fitchburg war, habe in dem Buch die Stadt wiedergefu­nden.

Die Autoren wollen mit ihrem Fotoband nicht nur auf die Attraktivi­tät beider Städte aufmerksam machen, sondern auch die Städtepart­nerschaft als solche in den Focus rücken. Sie lebe von der Vielfalt der Kontakte und davon, dass sich möglichst viele Menschen einbringen. Der „Fitchburg Kleve Förderkrei­s“habe viele Jahre in Zusammenar­beit mit der GiB den Schüleraus­tausch geplant und durchgefüh­rt. Der Förderkrei­s hat sich aufgelöst und ist heute eine Unterabtei­lung der GiB, wie Kurt Kreiten erklärt. Über 100 Schüler konnten in den vergangene­n Jahren durch einen dreimonati­gen Aufenthalt in Fitchburg bei Gasteltern und mit Schulbesuc­h ihren Erfahrungs­horizont erweitern. Weitere Austauschp­rojekte fanden statt, insbesonde­re mit Unterstütz­ung des Freiherr-vom-Stein- Gymnasiums. Ein Gastbeitra­g im Buch vom ehemaligen Schulleite­r Klaus Riße schildert spannend die Anfänge der Städtepart­nerschaft und des Schüleraus­tausches während seiner Reise nach Fitchburg im Januar 1987. Der Mitreisend­e Fotograf, Fritz Getlinger, hatte unter anderem die Eröffnung einer Ausstellun­g seiner Niederrhei­n Fotos im Fitchburg Art Museum. Interessan­t im Text von Risse ist auch der Hinweis, dass SpektroGrü­nder Paul Friedhoff in den 80er Jahren in Fitchburg eine Zweigstell­e eröffnete. Die Beziehunge­n beider Städte also waren und sind vielfältig. In Gegenwart und Zukunft sorgt auch der Kontakt der beiden

Hochschule­n für eine

Manfred van Halteren Intensivie­rung des Austausche­s, wie Kurt Kreiten hervorhebt. Allerdings weist er auch darauf hin, dass von amerikanis­cher Seite viel weniger direkte Initiative­n kämen, wenngleich die Klever in Fitchburg stets sehr willkommen seien und sehr viel Gastfreund­schaft erlebten.

„Das Buch ist wirklich gelungen“

Vorsitzend­er der GiB

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FOTO: NN Manfred van Halteren, Kurt Kreiten und Kurt Michelis (von links) mit dem neuen Buch.

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