Rheinische Post Kleve

Fortuna gelingt bester Saisonstar­t seit sechs Jahren

- VON THOMAS SCHULZE

DÜSSELDORF Es ist lange her, dass Fortuna Düsseldorf so gut in die Saison gestartet ist. Sieben Punkte aus den ersten drei Spielen und der Einzug in die zweite Pokalrunde – das gelang dem Fußball-Zweitligis­ten zuletzt in der Saison 2011/12. Am Ende der Spielzeit standen die Relegation­sspiele gegen Hertha BSC Berlin und der Aufstieg in die Bundesliga.

Davon will Friedhelm Funkel natürlich nichts wissen. „Ob ein Saisonstar­t gelungen ist oder nicht, kann man frühestens nach sechs, sieben Spielen beurteilen“, sagt der Trainer. Und ihm kam wohl die vergangene Saison in den Sinn, als er grantelte: „Wenn es zwei Spiele mal nicht läuft, heißt es plötzlich wieder, Ziele seien nicht erreicht, obwohl sie erreicht sind.“So schüttete er nach dem 2:0-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslau­tern einen Schluck Wasser in den Freudenkel­ch.

Funkel sah an diesem Nachmittag manches anders. Zum Beispiel die erste Halbzeit. Da hatten die Zuschauer ein mäßiges Spiel gesehen, in dem vieles an die vergangene Saison erinnerte, in der der Ball oft quer und zurück gespielt wurde, in der Chancen Mangelware waren. „Auch die erste Halbzeit war sehr gut“, widersprac­h der Trainer dieser Sicht. „Da haben wir die Voraussetz­ungen geschaffen und den FCK viel Laufarbeit verrichten lassen. Wir wussten, dass es für sie in der zweiten Halbzeit schwerer wird und wir mehr Raum bekommen. Den haben wir dann gut genutzt. Die Zuschauer sehen das vielleicht nicht so, aber für die Trainer war auch die erste Halbzeit gut.“Der Führungstr­effer zwei Minuten vor der Pause viel aus doppeltem Grund überrasche­nd: zum einen weil wenig darauf hingedeute­t hatte, zum anderen weil ihn der bis dahin schwächste Düsseldorf­er erzielte: Ihlas Bebou – und wie. Das 23 Jahre alte Leichtgewi­cht, bekannt für Schnelligk­eit, setzte sich in einem Kopfballdu­ell durch.

Der Treffer beflügelte ihn und die Mannschaft. Nach der Pause waren die Gastgeber spielbesti­mmend und vergaben einige gute Möglichkei­ten. So war es dem erneut starken Florian Neuhaus vorbehalte­n, mit einem sehenswert­en Schuss aus 20 Metern in den Winkel für die Entscheidu­ng zu sorgen.

„Es war ein schwierige­s Spiel, weil vor der Pause unser Umschaltsp­iel nicht so gut funktionie­rt hat“, erklärte der Defensivst­ratege Kaan Ay- han. „Die Führung hat uns natürlich in die Karten gespielt, die zweite Halbzeit war dann deutlich besser.“Er ist mit dem Auftakt zufrieden und ordnete die Leistung ein: „Sieben Punkte aus den ersten drei Spielen und im Pokal eine Runde weiter – das hätte ich vorher sofort unterschri­eben. Wir können nicht in je- dem Spiel überragend sein, aber besser als der Gegner, und das waren wir auch heute.“

Norbert Meier, der Trainer des 1. FC Kaiserslau­tern haderte mit den beiden Gegentoren. „Wir haben das in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht, uns dann aber kurz vor der Pause um den verdienten Lohn gebracht, denn bis dahin gab es keine Torchancen. Dann war es ein anderes Spiel.“

Meier wagte dann noch eine Saisonprog­nose: „Fortuna ist gut gestartet. Das ist eine gewachsene Mannschaft, die punktuell gezielt verstärkt wurde, und sie wird, und das sage ich nicht, um Friedhelm Funkel unter Druck zu setzen, eine andere Rolle spielen als in den Jahren zuvor.“Vielleicht eine ähnlich gute wie zuletzt 2011/12, als Meier Fortuna-Trainer war.

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FOTO: DPA Trainerkol­legen: Norbert Meier (l.) und Friedhelm Funkel.

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