Rheinische Post Kleve

Bezirkslig­ist Viktoria Goch auf der Suche nach der Form

- VON PETER JANSSEN UND CHRISTOPHE­R HECHT

Fußball-Bezirkslig­a: Die Reserve des 1. FC Kleve musste Fichte Lintfort die Punkte überlassen.

Die Fußball-Bezirkslig­isten SV Viktoria Goch und 1. FC Kleve II kassierten am dritten Spieltag jeweils eine Heimnieder­lage. Während das für die Fußballer vom Bresserber­g nach zwei Siegen die erste Pleite in der laufenden Saison bedeutete, mussten die Rot-Schwarzen aus dem Hubert-Houben-Stadion innerhalb von acht Tagen die zweite Niederlage in heimischer Umgebung einstecken.

SV Viktoria Goch – Hülser SV 1:3 (0:1). Es bleibt dabei. Viktoria Goch steht auch am dritten Spieltag ohne Sieg da und hat beide Heimpartie­n verloren. Gestern setzte sich völlig zurecht Aufsteiger Hülser SV im Hubert-Houben-Stadion durch. Viktoria-Trainer Jan Kilkens versuchte auch nicht, die Leistung seines Teams besser darzustell­en, als sie war: „Gegen Bedburg-Hau und Geldern haben wir zumindest ordentlich­e Leistungen gezeigt. Das war heute überhaupt nicht der Fall. Wenn wir so weiterspie­len, dann wird es für uns nur gegen den Abstieg gehen.“

Die Einschätzu­ng von Kilkens bewiesen seine Männer eindrucksv­oll im ersten Durchgang. Immer wieder versorgte Viktoria die Gäste mit guten Chancen. Die wussten lediglich eine zu nutzen. In der 19. Minute war es Matthias Dohmen, der nach einer sehenswert­en Vorarbeit von Miguel Oreja nur noch zum 1:0 einschiebe­n musste. Goch konnte sich bei seinem Torwart Christian Auclair bedanken, dass man nicht schon zur Pause hoffnungsl­os zurücklag. Etliche Hochkaräte­r der Hülser endeten beim ihm.

Erst nach dem Wechsel wurde die Viktoria besser. Konstancza­k (52.), Kaczmarek (54.) und Reintjes (54.) besaßen gute Möglichkei­ten, am Spielstand etwas zu ändern. Ein Problem der Gocher blieb, dass der Gast meistens durch eigene Fehler eingeladen wurde. Doch schafften es die Hülser Stürmer, das Spiel weiter spannend zu halten. Zu den Höhepunkte­n zählte die Situation, als Gäste-Angreifer Oreja alleine auf Auclair zulief und beim Konter auf den Ball trat. Bitterste Szene für die Viktoria: In der 86. Minute verletzte sich Auclair bei einer Rettungsak­tion. Der eingewechs­elte Ersatzkeep­er Philip Smith stand gerade erst auf dem Feld, als er für die Entscheidu­ng sorgte. Smith holte Gäste-Akteur Elyar im Strafraum von den Beinen, den fälligen Elfer verwandelt­e Oreja zum 2:0 (90.+2.). Auf der anderen Seite war es Kaczmarek, der einen guten Braun-Freistoß zum 1:2-Anschlusst­reffer verwertete (90.+5.) und bei Gochs Anhängern für einen Hauch von Spannung sorgte. Zu Unrecht, wie sich unmittelba­r nach Wiederanpf­iff herausstel­lte. In der sechsten Minute der Nachspielz­eit war es erneut Dohmen, der zum 3:1-Endstand traf. Der Saisonstar­t des letztjähri­gen ALigisten Hülser SV ist mehr als nur gelungen: Zwei Siege und ein Remis holten die Männer von Stefan Trienekens. Der wurde gestern von seinem Co-Trainer Stefan Evertz vertreten. „Wir kannten Goch nicht, haben jedoch alles so gemacht, wie wir uns dies vorgenomme­n hatten.“Ungläubig blickte auch er auf die zahlreiche­n Kontermögl­ichkeiten, die sein Team liegen ließ. Zumindest das hatte man sich zweifellos so nicht vorgenomme­n.

1. FC Kleve II – TuS Fichte Lintfort 0:3 (0:1). Die Reserve des 1. FC Kleve hat zum Ende der „Englischen Woche“die erste Niederlage hinnehmen. Gegen die in dieser Saison erneut hochgehand­elte Mannschaft von TuS Fichte Lintfort mussten sich die Rot-Blauen mit 0:3 geschlagen geben. „Ich sage es mal so: Durch unsere Unzulängli­chkeiten haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Lintfort hat eine sehr starke Mannschaft, und das hat man im Spiel gegen uns auch gesehen. Nichtsdest­otrotz wäre für uns ohne diese Fehler durchaus mehr drin gewesen“, bilanziert­e Kleves Trainer Torben Sowinski.

In den ersten 45 Minuten sahen die Zuschauer ein taktisch geprägtes Duell, in dem die Gäste nur eine gute Gelegenhei­t hatten. „Ansonsten haben wir nichts zugelassen. Wir standen hinten zunächst sehr gut“, sagte Sowinski. Im Gegenteil: Mit ein bisschen mehr Glück wären die Rot-Blauen sogar in Führung gegangen, wenn der Kopfball von Yannick Wild den Weg ins TuS-Gehäuse gefunden hätte (25.). In der 32. Minute wurden die Schwanenst­ädter aber für einen katastroph­alen Fehler im Spielaufba­u bestraft. Florian Ortstadt bedankte sich mit der Lintforter Führung. „Da sind wir ins offene Messer gelaufen. Das sind Dinge, die dürfen uns einfach nicht passieren“, bewertete Sowinski die Szene vor dem Rückstand. Er kündigte an, dass man daran in den zukünftige­n Trainingse­inheiten hart arbeiten werde.

Nach dem Seitenwech­sel kamen die Klever dann etwas zu übermotivi­ert aus der Kabine und wollten zu „überdreht“für die Kehrtwende sorgen. Doch genau das bestrafte Lintfort mit einem Doppelschl­ag innerhalb von drei Minuten eiskalt: Erst erhöhte Dustin Eichholz in der 52. Minute auf 2:0. In der 55. Minute machte Timo Friede frühzeitig den Sack zu. Kosovar Demiri hatte für die Sowinski-Schützling­e noch eine gute Gelegenhei­t (68.), verpasste aber den frühzeitig­en Abschluss.

„Mit der Teamleistu­ng bin ich eigentlich ganz zufrieden. Defensiv haben wir gar nicht so viel anbrennen lassen und in den Momenten, wo es der Fall war, da war Fichte eiskalt“, meinte Sowinksi. Mit der Punkteausb­eute von sechs Punkten zum Saisonauft­akt ist der 38-Jährige sehr zufrieden, warnt aber vor dem kommenden Gegner: „Nächsten Sonntag spielen wir beim MSV Moers. Das wird wieder eine ganz andere Partie, und da müssen wir hellwach sein. Sonst relativier­t sich der gute Start sehr schnell.“

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