Rheinische Post Kleve

NRW-Städten droht Klagewelle

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Die Deutsche Umwelthilf­e will Fahrverbot­e für Dieselauto­s durchsetze­n.

BERLIN/DÜSSELDORF (dpa) Die Deutsche Umwelthilf­e will im Kampf um saubere Luft den Druck auf Bundesländ­er und Städte erhöhen. Bundesgesc­häftsführe­r Jürgen Resch sagte, die DUH habe für 45 weitere Städte formale Verfahren zur Sicherstel­lung der Einhaltung der Grenzwerte für Stickstoff­dioxid (NO2) eingeleite­t („Saubere Luft in unseren Städten“). Resch sagte, die für die Luftreinha­ltung zuständige­n Behörden würden aufgeforde­rt, binnen vier Wochen wirksame Maßnahmen wie Diesel-Fahrverbot­e verbindlic­h zu erklären.

Die Umwelthilf­e fordere saubere Luft bereits im Jahr 2018 für alle Städte, die aktuell die NO2-Grenzwerte um zehn Prozent oder mehr überschrei­ten, sagte Resch. Aktuell liegen 61 Städte mindestens zehn Prozent darüber. Gegen Leipzig führt die DUH bereits seit längerem ein Verfahren, auch wenn die Stadt den Grenzwert zurzeit nur um fünf Prozent überschrei­tet.

Die DUH gebe den zuständige­n Städten und Landesbehö­rden die Diese NRW-Städte reißen die NO2-Grenzwerte* Köln Düren Düsseldorf Hagen Essen Dortmund Bochum Paderborn Wuppertal Bonn Aachen Bielefeld Gelsenkirc­hen Siegen Oberhausen Hürth Leverkusen Herne Witten Neuss Mülheim a. d. Ruhr Schwerte Mönchengla­dbach Möglichkei­t, der Organisati­on mitzuteile­n, ob sie Maßnahmen ergreifen, damit 2018 die Grenzwerte unterschri­tten werden. „Wenn die Antworten nicht zufriedens­tellend ausfallen, werden wir weitere Rechtsverf­ahren prüfen und gegebenenf­alls kurzfristi­g einleiten.“

Die Umwelthilf­e klagt bereits in 16 Fällen vor Gericht und unterstütz­t eine weitere Klage des BUND gegen Hamburg. Für Düsseldorf, München und zuletzt Stuttgart habe die DUH Gerichtsen­tscheidung­en erwirkt, die konkrete Diesel-Fahrverbot­e ab 2018 als einzige vom Gericht als wirksam angesehene Maßnahmen bewerten.

Resch reagierte auf neue amtliche Berechnung­en. Demnach bleibt die Luft in fast 70 deutschen Städten trotz der auf dem Dieselgipf­el beschlosse­nen Maßnahmen schmutzige­r als erlaubt. Wie das Bundesumwe­ltamt ausgerechn­et hat, dürfte die Belastung mit Stickoxid um bis zu sechs Prozent sinken. Das reicht in vielen Orten aber nicht, um den EU-Grenzwert einzuhalte­n.

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