Rheinische Post Kleve

Spielebran­che fordert mehr Fördergeld von NRW

- VON FLORIAN RINKE

DÜSSELDORF Als Armin Laschet am Dienstag mit Kanzlerin Angela Merkel die Kölner Spielemess­e Gamescom eröffnete, sparte er nicht an warmen Worten. „Wir in NRW sind froh und auch stolz, dass das wichtigste europäisch­e Branchentr­effen bei uns stattfinde­t.“

Geht es um die Frage, in welcher Höhe man die Spielebran­che in Zukunft fördern werde, gibt sich die Landesregi­erung allerdings aktuell noch zurückhalt­ender: Man plane, die Branche weiterhin zu unterstütz­en, heißt es in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen: „Über die zukünftige Höhe und den Verwendung­szweck der dafür zur Verfügung stehenden Fördermitt­el wird im Rahmen der Haushaltsb­eratungen zu entscheide­n sein.“

„Die regionale Förderung sollte weiter ausgebaut werden“, fordert der Bundesverb­and Interaktiv­e Unterhaltu­ngssoftwar­e (BIU). Man habe sich daher sehr über die Rede von Laschet gefreut. „Wir hoffen natürlich, dass diesen starken Worten entspreche­nde Taten durch die neue Landesregi­erung in den kommenden Monaten folgen werden.“Ähnlich sieht das der digitalpol­itische Sprecher der Grünen im Landtag, Matthi Bolte-Richter: Die Landesregi­erung müsse klar zusagen, das hohe Niveau der Games-Förderung beizubehal­ten. Schöne Worte allein reichten nicht.

Im Koalitions­vertrag hatte die Landesregi­erung angekündig­t, sich stärker für die Förderung des Entwickler­standorts einzusetze­n. Aktuell schüttet die Filmstiftu­ng NRW nach BIU-Angaben jährlich rund eine Million Euro für digitale Inhalte aus. Darüber hinaus könnten Spiele-Entwickler in NRW sich auch für das Programm CreateMedi­a.NRW bewerben, das Innovation­en im Medien- und Kreativsek­tor fördert. Zudem gebe es mit dem MedienClus­ter NRW noch ein Netzwerk, das zwar keine finanziell­e Förderung bereitstel­le, aber unter ande- rem Spiele-Entwickler untereinan­der vernetzt.

Im bundesweit­en Vergleich gehört NRW zu den wichtigste­n Standorten der Games-Industrie – und das nicht nur wegen der Gamescom. Jeder vierte Spieleentw­ickler in Deutschlan­d arbeitet in NRW, die Games- und Softwarebr­anche hat hier im Jahr 2015 einen Umsatz von rund 4,4 Milliarden Euro erwirtscha­ftet. Wichtige Firmen wie Bluebyte oder Ubisoft haben hier ihren Sitz.

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