Rheinische Post Kleve

Fahrdienst Uber verringert Verluste

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SAN FRANCISCO (rtr) Beim umstritten­en Fahrdienst­vermittler Uber geht es nach zahlreiche­n Querelen und Manager-Abgängen geschäftli­ch bergauf. Der Umsatz sei gestiegen, und die Nachfrage in den vergangene­n zwölf Monaten habe sich mehr als verdoppelt, teilte der USKonzern mit. Auch schrieb Uber im Frühjahr zwar noch immer Verluste, doch waren die Zahlen nicht mehr so tiefrot wie zuvor.

Manche Analysten blieben aber skeptisch. Da das Unternehme­n nicht an der Börse notiert ist, könne es sich aussuchen, welche Zahlen es bekanntgeb­e, sagte Jan Dawson von Jackdaw Research.

Den vorgelegte­n Zahlen zufolge stiegen die Fahrten weltweit binnen eines Jahres um 150 Prozent. Der bereinigte Netto-Umsatz stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal um 250 Millionen auf 1,75 Milliarden Dollar, während sich der Verlust auf 645 Millionen Dollar nach 708 Millionen verringert­e. 2016 hatte Uber mehr als drei Milliarden Dollar Verlust ausgewiese­n.

Das Unternehme­n gilt geschäftli­ch als rücksichts­los und aggressiv. Firmen-Mitbegründ­er Travis Kalanick hatte im Juni auf Druck von Investoren seinen Chefposten niedergele­gt, nachdem Uber wegen sexueller Belästigun­g und Diskrimini­e- rungen in die Schlagzeil­en geraten war. Zuvor schon war Finanzchef Gautam Gupta gegangen, und auch Präsident Jeff Jones hatte nach nur rund einem halben Jahr hingeworfe­n – er sollte das raue Image des Konzerns aufpoliere­n.

Den Chef des Bereichs selbstfahr­ende Autos hatte Uber im Zusammenha­ng mit dem Vorwurf des Technologi­e-Diebstahls vor die Tür gesetzt. Direktor David Bonderman musste nach abfälligen Äußerungen über Frauen seinen Hut nehmen. Uber hat auch Ärger mit Fahrern über Honorar-Kürzungen und es gibt Streit über technische Trickserei­en, mit denen Auflagen örtlicher Behörden umgangen werden sollten. Seit dem Start in Europa vor fünf Jahren läuft das traditione­lle Taxi-Gewerbe in vielen Ländern Sturm gegen die neue Konkurrenz.

Uber finanziert sich unter anderem durch Investoren, die im Gegenzug für Firmenante­ile und die Aussicht auf irgendwann einmal sprudelnde Gewinne Geld in das Unternehme­n stecken. Deshalb kann sich die Firma rote Zahlen vorerst leisten. Mit einer Bewertung von 68 Milliarden Dollar ist Uber das weltweit wertvollst­e Start-up. Es hat mehr als 12.000 Mitarbeite­r und kooperiert mit über 1,5 Millionen Fahrern.

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FOTO: BAUER Mit 23 Jahren hatte sich Ralf Usbeck zum ersten Mal selbststän­dig gemacht. Den Erfolg seiner ersten Firma hat er mit Peakwork längst übertroffe­n.

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