Rheinische Post Kleve

INTERVIEW WILLIAM MEGILL Erstes U-Boot-Rennen im Spoykanal

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Das Submarine-Team aus Kleve hat in Washington beim internatio­nalen Wettbewerb der Hochschule­n den zweiten Platz geholt und nur knapp gegen die Mannschaft aus Delft verloren. Jetzt startet die Revanche in der Hochschule Rhein-Waal.

KREIS KLEVE Das Rennen kommt nach Hause: Das U-Boot „Rivershark II“des Klever SubmarineT­eams der Hochschule Rhein-Waal startet zum Rennen im Spoykanal gegen ein Team aus Delft. Besucher können sich am Campus Kleve auch über den Bau des bionischen UBoots informiere­n und einen Blick in die Bionik-Halle werfen, in denen die Studenten des U-Boot-Teams an den vielen Besonderhe­iten ihres Boots getüftelt haben. Das Rennen ist die Gelegenhei­t für eine Revanche des Klever Teams, das sich kürzlich beim großen U-Boot-Rennen in Washington den Niederländ­ern knapp geschlagen geben musste. Das U-Boot-Rennen auf dem Spoykanal beginnt am Samstag, 2. September, um 14 Uhr auf dem Campus Kleve, Spoykanal an der Klappbrück­e, Marie-Curie-Straße 1 (Navigation­sadresse: Wiesenstra­ße 35). RPRedakteu­r Matthias Grass sprach mit U-Boot-Mentor William Megill, Professor für Bionik mit dem Schwerpunk­t Sensorik und Robotik. Schön, dass wir das Rennen in Kleve erleben können – aber wie fährt es sich im trüben Wasser des Kanals? WILLIAM MEGILL Die Unterwasse­rsicht im Kanal ist nicht die beste, aber auch nicht das Schlimmste, das unsere Taucher schon erlebt haben. Sie haben in solcher Sicht das Tauchen gelernt und haben mit ihren UBooten viel geübt. Trotzdem wird die Orientieru­ng tatsächlic­h die größte Herausford­erung für die beiden Piloten/Pilotinnen. Die U-Boote sind mit Kompass und Tauchcompu­ter ausgerüste­t, und wir werden einen sehr deutlichen Kurs am Kanalboden ausmarkier­en. Beide Teams werden in den Tagen vor dem Rennen in einem Gocher See bei schlechter Sicht geübt haben, insbesonde­re die Navigation mit Instrument­en allein. Wir sind gespannt! Wie kam es zur „Revanche“? MEGILL Die Teams hatten in den USA schon auf ein „Rematch“vereinbart. Denn beide Teams war mit ihrem Erfolg in Washington nicht wirklich zufrieden. Wir meinen beide, dass unsere U-Boote mehr können, als wir dort zeigen konnten. Das Konzept eines BYOS (Bring Your Own Submarine) ist zwischen uns in Washington „geboren“, und wird durch das European Internatio­nal Submarine Races (eISR) und die Londonbasi­erten Institute for Marine Engineerin­g, Science and Technology unterstütz­t. Das Rennen startet um 14 Uhr – können im Nachhinein die Boote von der Besuchern begutachte­t werden? MEGILL Klar können die Zuschauer die U-Boote nach dem Rennen be- gutachten. Wir werden auch einen Stand am Rennen aufbauen, damit alle von den Aktivitäte­n des Teams lernen können. Unser altes U-Boot „Inia“, das zweimal an den verschiede­nen Rennen teilgenomm­en hat – einmal in USA und einmal in England – wird auch vor Ort stehen. Wie lang ist die Strecke, die in Kleve mit den Booten gefahren wird? MEGILL Wir haben noch nicht festgelegt, wie lang die Strecke sein soll. Das werden beide Teams gemeinsam am Samstagmor­gen entscheide­n, wenn wir einmal im Kanal zusammen getaucht und die Lage des Tages erforscht haben. Ich schätze, dass wir uns aber auf etwa 100 Meter einigen werden. Hier sind wir von den tatsächlic­hen Konditione­n an diesem Tag abhängig. Bahnt sich da eine Zusammenar­beit mit Delft an? MEGILL Die zwei Teams sind seit mehreren Jahren befreundet. Die Freundscha­ft fing mit „Wasub 4“und „Inia“beim englischen Rennen im Jahr 2013 schon an, und hat sich seit dem Jahr für Jahr weitergebi­ldet. Ich leite die Organisati­on des englischen Rennens und kenne deshalb alle Teams (aus aller Welt) und sie mich. Dieses Jahr sind die Mitglieder der zwei Teams auch persönlich sehr befreundet, nicht zuletzt deshalb, weil mein Sohn Liam einer der Ingenieure ist, der das U-Boot von Delft konstruier­t hat!

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FOTO: NN William Megill (Mitte) mit seinem internatio­nalen Hochschule-Team und dem „Hai“.

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