Befristete Jobs – der Markt wird es richten
Der hohe Anteil befristeter Neueinstellungen alarmiert und erstaunt. Denn in vielen Regionen suchen Unternehmen nach gut ausgebildeten Fachkräften. Zudem ist auch das freie verfügbare Arbeitskräfteangebot nicht mehr besonders hoch. Offenbar hat sich in den Köpfen noch nicht durchgesetzt, dass sich das Kräfteverhältnis zugunsten der Arbeitnehmer verschiebt. Unternehmen werden künftig sehr viel bessere Bedingungen anbieten müssen, wenn sie noch gute und vor allem jüngere Mitarbeiter zu sich locken wollen.
Im öffentlichen Dienst dagegen wirken diese Marktkräfte nicht. Hier bleibt es bei überproportional hohen Befristungsquoten, wenn der Staat nicht endlich umdenkt. Wenn SPD, Grüne und Linke die hohe Zahl der Befristungen beklagen, sollten sie sie in den von ihnen regierten Ländern zurückfahren.
Die sachgrundlose Befristung einfach abzuschaffen, führt dagegen nicht zum Ziel. Firmen werden andere Wege finden, um sich die Flexibilität zu erhalten. Die Leiharbeit dürfte ausgeweitet werden. Die Einstellungschancen von geringer Qualifizierten werden wegen der Digitalisierung zudem abnehmen. Ihnen würde eine Streichung der sachgrundlosen Befristung die Jobaufnahme erschweren. TITELSEITE JEDER ZWEITE BEFRISTET EINGESTELLT, TITELSEITE
Seit fast zwei Monaten stehen sich die Passagiere am Düsseldorfer Flughafen schon täglich die Beine in den Bauch, weil an den Sicherheitskontrollen massiv Personal fehlt. Regelmäßig werden Flugsteige wegen Überfüllung geschlossen.
Seit Wochen weisen Gewerkschaften und Betroffene auf diesen Missstand hin, der für einen Flughafen wie Düsseldorf inakzeptabel ist. Doch nichts passierte. In der Politik schien das niemanden zu stören. Das änderte sich erst in dieser Woche. Zunächst wunderte sich Düsseldorfs SPD-Oberbürgermeister Thomas Geisel über die Warteschlangen, weil er selbst drin stand. Verärgert darüber schrieb er dem Flughafenchef eine Nachricht. Und gestern stand gefühlt der halbe Landtag auf dem Weg zu einem Sommerfest in Berlin in der Schlange. Und siehe da: Endlich reagiert der Airport. Das zeigt, dass es PassagierBeschwerden erster und zweiter Klasse gibt. Hätte man vorher die zahlreichen Proteste der „normalen Bürger“so ernst genommen wie die der Politiker, dann wäre vielleicht so manches Chaos erspart geblieben. BERICHT
DDruck auf Airport wächst
Trump braucht Erfolg
ie Entscheidung Donald Trumps widerspricht jeder Vernunft. Die „Dreamer“dafür zu bestrafen, dass sie im Schlepptau ihrer Eltern ohne Visum oder Greencard ins Land kamen, dient nur einem Ziel: Trump will dem Kern seiner Anhänger einen Erfolg präsentieren. Seine Adressaten sind jene, die ihm zujubelten, als er die Parole ausgab, Amerika zurückzuführen in alte Zeiten, in denen Migranten aus Lateinamerika eher die Ausnahme waren. Abgesehen davon, dass die Nostalgieparole dem Realitätstest nicht standhält, bricht der Staat ein Versprechen, das er den „Dreamern“gab. Die haben sich eingelassen auf Barack Obamas Präsidentendekret. Auf eine Regelung, die sie herausholte aus der juristischen Sackgasse. Die „Dreamers“wagten sich aus der Grauzone, und nun werden sie bestraft – falls der Kongress nicht doch noch einen Kompromiss findet. Uncle Sam weiß jetzt, wo sie wohnen. Die Behörden dürften leichtes Spiel haben, wenn es darum geht, sie zu deportieren in Länder, die sie allenfalls von Besuchsreisen kennen. Was für eine schreiende Ungerechtigkeit. BERICHT