Rheinische Post Kleve

Klares Votum gegen Räder

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KLEVE-REICHSWALD­E (Jan) Das Thema Windkraft mobilisier­t die Bürger. Der Heimatvere­in Reichswald­e hatte ins Schützenha­us geladen, um über die Planungen zu einem Windenergi­ebereich an der Engelsstra­ße zu informiere­n. Die Fläche befindet sich direkt am Waldrand.

Etwa 100 Bürger waren gekommen, darunter der 62-jährige Fred Theuns. Der Niederländ­er war 2008 nach Reichswald­e gezogen. Zuvor lebte er 40 Jahre in Nimwegen. 150 Meter von der Autobahn 73 entfernt. Theuns, der jetzt Rentner ist, möchte seine letzten Jahre in Ruhe in dem Klever Ortsteil verbringen. Er will die Anlagen nicht. „Es geht Lebensqual­ität verloren. Ich wohne jetzt hier, um meine restliche Lebenszeit zu genießen“, sagt er. Wie Theuns sprach sich die überwiegen­de Mehrheit der Bürger gegen den Bau der Windräder aus. Der Heimatvere­in hatte anhand einer Wahlkarte, die allein Klever Bürger ausfüllen durften, abgefragt, welche Haltung der Verein zu dem Projekt einnehmen soll. 88 Prozent stimmten gegen den Bau (5 % Ent- haltungen; 6 % dafür)und befürworte­ten, dass die Heimatschü­tzer sich aktiv in das Verfahren einbringen mögen. So soll unter anderem eine negative Stellungna­hme zum Regionalpl­anentwurf abgegeben werden, wo die Fläche noch als Zone für Windkraft ausgewiese­n ist.

Mehr als drei Stunden wurde über die Planungen informiert. Vorsitzend­er Günter Eberlein war mehr als zufrieden: „Es war sachlich und informativ. Jetzt werden wir gemeinsam mit den Heimatvere­inen aus Nierswalde, Asperden und Kessel eine Strategie ausarbeite­n.“

Kleves Technische­r Beigeordne­ter Jürgen Rauer war gekommen, um über einige rechtliche Vorgaben zu informiere­n. So können auf der Fläche zwei, maximal drei Windräder errichtet werden. Die 15,4 Hektar in Reichswald­e sind aktuell die einzige Potenzialf­läche für Windenergi­e in Kleve. Nur wenn die Anlagen an der Engelsstra­ße gebaut werden, ist das restliche Stadtgebie­t eine Tabuzone. Ansonsten kann der Bau von Einzelanla­gen beantragt werden.

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RP-FOTO:EVE Windkraft am Wald stößt auch in Reichswald­e auf großes Interesse.

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