Rheinische Post Kleve

Zahl der Rotavirus-Infektione­n im Kreis Kleve steigt stark an

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KREIS KLEVE (nik) Nach aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts hat die Zahl der Rotavirus-Infektione­n im Kreis Kleve stark zugenommen. Es handelt sich bei der Durchfalle­rkrankung um eine meldepflic­htige Infektion. Verglichen mit dem Vorjahr gibt es im laufenden Jahr mehr als doppelt so viele Infektione­n – 114 gegenüber 51 im gesamten Jahr 2016. Michael Lobscheid von der Krankenkas­se IKK classic sagt: „Die wirkliche Zahl der Infektione­n dürfte noch wesentlich höher sein, da nicht jeder Betroffene zum Arzt geht und so in die Statistik einfließt.“

Aus der Sicht des Kreis-Gesundheit­samtes ist die Situation jedoch keineswegs bedrohlich. Die Schwankung­sbreite sei von Jahr zu Jahr erheblich. Sprecherin Ruth Keuken erklärt: „Wir hatten 2013 sogar 224 Fälle, 2014 nur 67, 2015 wieder 139 – worauf diese Unterschie­de zurückzufü­hren sind, können sich unsere Ärzte bisher auch nicht erklären.“Klar sei aber, dass die Infektione­n schwerpunk­tmäßig im Winter und Frühjahr vorkämen, im jeweils dritten und vierten Quartal hingegen kaum aufträten. Die Situation werde beobachtet, bislang sehe man im Mehrjahres­vergleich jedoch keine Auffälligk­eit.

Das Rotavirus ist die weltweit häufigste Ursache für schwere Durchfalle­rkrankunge­n bei Säuglingen und Kindern. Es ist hochanstec­kend und wird leicht übertragen. Auch Erwachsene können sich mit dem Virus infizieren. Durch den starken Durchfall verlieren die Patienten viel Flüssigkei­t, was besonders für Säuglinge und Kleinkinde­r lebensbedr­ohlich sein kann. Eltern erkrankter kleiner Kinder sollten daher unbedingt einen Arzt aufsuchen. Die Übertragun­g erfolgt hauptsächl­ich durch Schmierinf­ektion. Die Viren gelangen meist von der Hand in den Mund. Als Infektions­quelle dienen verunreini­gte Lebensmitt­el oder Gegenständ­e, etwa Toiletten oder Türklinken. Zum starken Durchfall kommen oft Übelkeit, Erbrechen, starke Magenschme­rzen oder Fieber hinzu. Medikament­e gegen das Virus gibt es nicht. Der Arzt kann lediglich Mittel verordnen, die die Symptome lindern. Ganz wichtig ist es, den Flüssigkei­tsverlust auszugleic­hen

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