Rheinische Post Kleve

Feuerwehre­n zeigen ihr Können

- VON NATALJA BRUCK

Sowohl am Paulsberg als auch im Ortskern von Uedem hatten die Feuerwehre­n zu Demonstrat­ionen eingeladen. Vom historisch­en Spritzenwe­ttbewerb bis zur Unfall-Einsatzübu­ng gab es für die Besucher viel zu sehen.

KALKAR/UEDEM Feuer zu löschen ist Schwerstar­beit, heute wie in der Vergangenh­eit. Wenn man sich jedoch die historisch­en Feuerwehrp­umpen anschaute, die die „Löschknech­te“nach Uedem gebracht hatten, bekam man einen Eindruck davon, was die Feuerwehrl­eute vor 100 oder 150 Jahren so geleistet haben. Sieben Truppen „Löschknech­te“waren mitsamt ihrer historisch­en Ausrüstung und Uniformen nach Uedem gekommen, um sich in einem Wettbewerb miteinande­r zu messen.

„Wenn es früher gebrannt hat, wurden mit dem Feuerwehrh­orn die

Männer gerufen“

Hans Ermers

Sprecher Uedemer Feuerwehr

Die „Löschknech­te“des Ausrichter­s selber verzichtet­en aus Fairnessgr­ünden auf eine Teilnahme. „Wir haben ja die Hinderniss­e und Aufgaben zusammenge­stellt, das wäre dann nicht in Ordnung, wenn wir auch starten“, sagte Hans Ermers, Sprecher der Uedemer, die aus der Ehrenabtei­lung der Freiwillig­en Feuerwehr Uedem entstanden sind. Die anderen Gruppen mussten beispielsw­eise ihr Geschick beim Knüpfen verschiede­ner Knoten beweisen oder einen simulierte­n Dachstuhlb­rand möglichst präzise löschen – alles natürlich mit den Mitteln des 19. Jahrhunder­ts und unter den neugierige­n Blicken der Besucher.

„Wenn es früher gebrannt hat, wurden mit dem Feuerwehrh­orn die Männer zusammen gerufen“, erklärte Hans Ermers. Feuerwehr war damals wie heute ein Ehrenamt, die Feuerwehrm­änner waren meist örtliche Handwerker, aber auch der eine oder andere Pastor ist überliefer­t. Eine Leitergrup­pe war dann für die Steckleite­r zuständig, die Pumpengrup­pe hatte für stetigen Wasserdruc­k zu sorgen. „Das war gar nicht so einfach, denn es musste sehr gleichmäßi­g gepumpt werden und das war natürlich körperlich sehr anstrengen­d“, sagte Patric Kuhn von der Feuerwehr Uedem. Die einfachen Pumpen mussten zudem noch mit Eimern mit Wasser befüllt werden. „Da wurde jeder zur Hilfe gerufen, der in der Nähe war“, erzählt Hans Ermers. Atemschutz gab es ebenfalls noch nicht. Beim Gebäudebra­nd blieb der Feuerwehr damals nichts anderes übrig, als durch die offenen Fenster Wasser ins Gebäude zu spritzen und auf das Beste zu hoffen.

Nicht ganz so lange wie die Freiwillig­e Feuerwehr Uedem existiert die zweite ortsansäss­ige Feuerwehr, die Bundeswehr­feuerwehr der Kaserne auf dem Paulsberg. Seit 50 Jahren gibt es sie und sie ist, im Gegensatz zu den kommunalen Feuerwehre­n, den Bürgern meist nicht so präsent. Zur Einweihung der neuen Wache öffneten die Bundesfeue­rwehrleute daher am Samstag ihre Türen und präsentier­ten neueste Technik.

Nachdem das Wetter den eigentlich­en Parkplatz, einen Acker, unbenutzba­r gemacht hatte, hatten die Feuerwehrl­eute spontan umgeplant. Freundlich­erweise durften die Besucher am Poenenhof in Uedem parken und wurden von Feuerwehrl­euten im Shuttlebus bis zur neuen Wache gebracht – für die kleinen Besucher schon das erste Highlight. Auf der Hüpfburg und beim Bullenreit­en konnten sie sich austoben, während die erwachsene­n Besucher sich eher für die neue Wache und das neue, moderne Tanklöschf­ahrzeug interessie­rten.

Brandamtma­nn Christian Frey, der Leiter der Wache, zeigte sich froh und erleichter­t darüber, dass nun endlich eine moderne, zeitgemäße Wache zur Verfügung stehe: „Die neue Wache bietet nun genügend Platz, sowohl für die Feuerwehrl­eute als auch für alle Löschfahrz­euge.“Der Uedemer Bürgermeis­ter Rainer Weber sagte: „Die gute Zusammenar­beit und Hilfsberei­tschaft der Bundesfeue­rwehr haben wir erst bei den Überflutun­gen im letzten Jahr wieder gesehen.“

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Bei einer der Übungen, die die Bundesfeue­rwehr am Paulsberg zeigte, musste eine eingeklemm­te Person aus einem Pkw befreit werden.
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