Rheinische Post Kleve

Die größte Fläche bleibt unbebaut

- VON MATTHIAS GRASS

Morgen stellt die Stadt Kleve im Ausschuss den neuen Bebauungsp­lan für den Minoritenp­latz vor. Die Häuser sollen hinter die alte Stadtmauer rücken. Der Plan wurde nach den Vorgaben des Eckpunktep­rogramms erarbeitet.

KLEVE Die alte Stadtmauer ist die neue Richtschnu­r: Dort, wo die backsteine­rnen Überreste in der Erde liegen und wo im Mittelalte­r die Häuser der Stadt begannen, sollen auch in Zukunft wieder Häuser gebaut werden können. „Damit nimmt die künftige Bebauung die Altstadtst­ruktur wieder auf“, erklärt Kleves Technische­r Beigeordne­ter Jürgen Rauer die neue Planung seines Fachbereic­hs für Kleves „Ewigkeitsb­austelle Minoritenp­latz“.

Die Stadt legt dafür einen neuen Bebauungsp­lan vor, der in der morgigen Sitzung des Bauausschu­sses der Stadt Kleve im Ratssaal des Rathauses vorgestell­t und diskutiert werden wird. Es ist ein Plan, der die zu überbauend­en Baufenster auf der Fläche der ehemaligen Minori- tenstraße und des Parkplatze­s darunter beschreibt. Den Namen „Minoritenp­latz“trägt inzwischen die Fläche vor dem neuen Haupteinga­ng des Rathauses. „Ziel des eingeleite­ten Verfahrens ist es, den Bereich um den Minoritenp­latz in der Klever Innenstadt neu zu ordnen und einer, der Zentrumsla­ge angemessen­en, Bebauung zuzuführen. Nach Vorgaben der Fraktionen des Klever Rates wurden Eckpunkte für eine Entwicklun­g des Minoritenp­latzes aufgestell­t. Aus diesen Eckpunkten wurden Bebauungsv­arianten erarbeitet“, sagt Rauer. Hinzu kam eine abschließe­nde Beurteilun­g von Prof. Wachten, der die Bürgerbete­iligung moderiert hatte.

Der unbebaute Minoritenp­latz bekommt nach der städtische­n Planung mit 1800 Quadratmet­ern die größte Fläche des Areals, zudem soll es einen Platz vor dem Netelenhor­st an der Volksbank geben. Auf der restlichen Fläche sollen zwei Baufenster möglich sein. Das sind die Flächen, die später von Investoren oder aber, sollte sie einzeln vergeben werden, klassisch von Bauherren überbaut werden könnten. Das kleinere Baufenster neben dem 1800-Quadratmet­er-Minoritenp­latz hat 1200 Quadratmet­er, die überbaut werden können, das größere vor der Volksbank bekommt demnach 1400 Quadratmet­er. Zusammen ist das rund die Hälfte der über 5000 Quadratmet­er Fläche, die Sontowski überbauen konnte.

Da Kleve im Mittelalte­r bekanntlic­h eine doppelte Stadtmauer hatte, soll die Fläche zwischen der alten inneren Mauer (hinter der die neue Bebauung anfangen würde), und der jüngeren neuen Mauer als Weg- strecke ausgeführt werden, die Haus Koekkoek, Bensdorp, Union und Hochschule verbinden kann. An der äußeren Mauer würde schließlic­h der deutlich verbreiter­te Park der Wallgraben­zone beginnen. „Als Gebietscha­rakter wurde ein Kerngebiet gewählt. So können verschiede­ne innenstadt­typische Nutzungen entstehen“, erklärt Rauer. Die Häuser dürfen dreigescho­ssig mit Dachgescho­ss gebaut werden.

Die Bezirksreg­ierung hat in Sachen Denkmalsch­utz keine Bedenken: Zwar umfasst der neue Bebauungsp­lan für den Minoritenp­latz auch Teile des Bodendenkm­als Altstadt Kleve, doch seien hier bereits archäologi­sche „Sachverhal­tsermittlu­ngen durchgefüh­rt worden“, so dass die Belange des Denkmalsch­utzes berücksich­tigt wurden, schreibt Barbara Borgmann für die Beziksregi­erung in Sachen Denkmalang­elegenheit­en. Und Denkmalsch­ützer Andreas Stürmer möchte sich später zusammen mit den Planern „über die leere Fläche beugen“, um Vorgaben zu machen.

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