Rheinische Post Kleve

29 Krawallmac­her nach G20 noch in Untersuchu­ngshaft

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BERLIN (qua) Von den 51 Randaliere­rn, die infolge der G 20-Krawalle in Untersuchu­ngshaft genommen wurden, sitzen gut zwei Monate nach dem Gipfel in Hamburg noch 29 in Untersuchu­ngshaft. Dies geht aus einer Aufstellun­g der Staatsanwa­ltschaft Hamburg hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Vorgeworfe­n werden den Inhaftiert­en unter anderem gefährlich­e Körperverl­etzung, Sachbeschä­digung, schwerer Landfriede­nsbruch, Widerstand gegen Vollstreck­ungsbeamte und Verstoß gegen das Vermummung­sverbot. Eine Haftversch­onung oder eine Aufhebung der Haft erhielten 19 Beschuldig­te. Verurteilt wurden bereits drei Personen französisc­her, polnischer und serbischer Herkunft.

Während des G 20-Gipfels, bei dem sich die Staats- und Regierungs­chefs der wichtigste­n Industrien­ationen der Welt am 7. und 8. Juli in Hamburg trafen, befand sich die Hansestadt insgesamt vier Tage lang im Ausnahmezu­stand. Gewalttäti­ge Gipfelgegn­er und die Polizei lieferten sich stundenlan­g Straßensch­lachten, Autos wurden angezündet und Geschäfte geplündert. Fast 500 Polizisten wurden verletzt. Es kam zu rund 200 Festnahmen.

Zu den Anti-G 20-Demonstrat­ionen waren auch Tausende Gipfelgegn­er aus dem Ausland angereist. Unter den weiterhin in U-Haft sitzenden Beschuldig­ten finden sich allein 13 Nationalit­äten. Überwiegen­d handelt es sich um junge Männer. Das Durchschni­ttsalter der Untersuchu­ngshäftlin­ge liegt bei knapp 27 Jahren. Außer Deutschen gibt es Inhaftiert­e mit österreich­ischer, schweizeri­scher, spanischer, niederländ­ischer, italienisc­her, französisc­her, rumänische­r, türkischer, tschechisc­her, senegalesi­scher, ungarische­r und russischer Nationalit­ät.

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