Rheinische Post Kleve

Schandflec­k beseitigt

- VON MARC CATTELAENS

Das vergammelt­e Haus an der Hoffmannal­lee / Ecke Thaerstraß­e in Kleve wurde abgerissen. Es entsteht ein Wohn- und Geschäftsg­ebäude.

KLEVE Auf dem Hinterhof türmte sich der Müll. Die Fenster waren verrammelt. Glas von im Laufe der Jahre eingeschla­genen Scheiben lag auf dem Boden. Das Dach war eingefalle­n. Das Haus an der Hoffmannal­lee, Ecke Thaerstraß­e, war ein Schandflec­k. Jetzt wurde es abgerissen.

Schon seit mehr als einem Jahrzehnt regen sich Klever Bürger regelmäßig über das herunterge­kommene Haus auf. Früher befand sich im Erdgeschos­s das „Billard Café“, ein beliebter Treffpunkt für junge Leute. Dann machte der Laden dicht. Seitdem gammelte das Haus vor sich hin. Der Besitzer wohnt in Süddeutsch­land und zeigte offenbar wenig Interesse daran, seine viele hundert Kilometer entfernt liegende Immobilie in einem ansprechen­den Zustand zu erhalten. Lange Zeit versuchte die Stadt Kleve vergeblich, etwas gegen das Verwahrlos­te Haus beziehungs­weise dessen Besitzer zu unternehme­n.

Dann kam Bewegung in die Sache: Die Immobilie geriet in die Zwangsvers­teigerung. Ein Unternehme­r kaufte sie. Am vergangene­n Dienstag rückten plötzlich Bagger an, und begannen, das Gebäude abzureißen – zum Missfallen einiger Anwohner. Die Thaerstraß­e musste für die Arbeiten nämlich komplett gesperrt werden, nicht mal ein Durchgang für Fußgänger wurde eingericht­et. Im Laufe des heutigen Tages soll die Sperrung aufgehoben werden. Stadt-Sprecher Jörg Boltersdor­f betont: „Die Stadt Kleve hat die Abbruchgen­ehmigung erteilt. Die Nachbarsch­aft hat ihr Einverstän­dnis gegeben.“

Auch, wenn sich viele Klever über die Beseitigun­g des Schandflec­ks freuen dürften – einige Nachbarn sind nicht amüsiert. Sie sind näm- lich, rechtlich abgesegnet durch ein Wegerecht, jahrelang über das Eckgrundst­ück mit ihren Autos zu ihren Garagen gelangt. Dazu Stadt-Sprecher Boltersdor­f: „Das Wegerecht erlischt durch die Zwangsvers­teigerung. Die Nachbarn sprechen aber untereinan­der. Alle Beteiligte­n sind jetzt auf einem guten Weg. Man ist dabei, die Sache privat zu regeln.“

An Stelle der herunterge­kommenen Immobilie soll nun ein Wohnund Geschäftsh­aus errichtet werden. Damit wäre ein jahrelange­s Ärgernis endlich Geschichte.

 ?? RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS ?? Ein großer, kettenbetr­iebener Bagger riss das herunterge­kommene Gebäude komplett ab. Die Thaerstraß­e wurde dafür gesperrt. Auf dem Grundstück will ein Unternehme­r nun ein Wohn- und Geschäftsh­aus errichten.
RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Ein großer, kettenbetr­iebener Bagger riss das herunterge­kommene Gebäude komplett ab. Die Thaerstraß­e wurde dafür gesperrt. Auf dem Grundstück will ein Unternehme­r nun ein Wohn- und Geschäftsh­aus errichten.

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