Rheinische Post Kleve

Sturmtief verwüstet Maisfelder

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gen davon aus, dass im Schnitt rund 20 bis 30 Prozent der Flächen, auf denen Mais angebaut wurde, betroffen sind. Für die Landwirte zählt daher nun jeder Tag. Denn die Wettervorh­ersage ist schlecht, neuer Regen in Sicht. „Es muss nun zügig geerntet werden. Die Pflanzen, die am Boden liegen, haben dabei Priorität“, sagt er.

Wegen der widrigen Umstände stehen viele Landwirte aber vor einem Problem: Die modernen Erntemasch­inen können den am Boden liegenden Mais nicht sonderlich gut aufnehmen. „Das erschwert die Erntearbei­ten enorm“, sagt Peters. Ähnliches befürchtet auch Johannes Reimer. Bei ihm sind rund fünf Hektar Land von den Sturmschäd­en betroffen. Besonders starke Schäden hat das Tief Sebastian auf seinem Feld an der Gocher Landstraße kurz vorm Ortseingan­g Kleve verursacht. Dort liegen fast alle Maispflanz­en darnieder. „Wir werden nun versuchen, den Mais einzuholen und wir hoffen, dass das mit unseren Maschinen klappt“, sagt der Landwirt.

Ähnlich schaut es auf den Nachbarhöf­en von Landwirt Hans-Heinrich Beenen aus. Er selbst hat in diesem Jahr zwar nur zwei Hektar seiner Felder mit Mais bepflanzt und ist vom Sturm nicht so stark betroffen wie andere Landwirte, konnte gestern aber mit einigen seiner Kollegen sprechen. „Dort wird nun zum Teil ganz alte Technik wieder aus den Scheunen geholt, um noch zu retten, was zu retten ist“, sagt er. Das Problem sei, dass der Mais im feuchten Untergrund schnell an- fängt zu faulen und zu schimmeln. Daher muss es jetzt zügig gehen. „Die Flächen werden jetzt in Tagund Nachtarbei­t geerntet“, sagt Josef Peters. Mit jedem Tag, der nun verstreich­t, werde der Ertrag weniger.

Bitter für viele Landwirte: In maximal drei Wochen wären alle Felder laut Peters komplett abgeerntet gewesen. „Die Frucht ist reif, in acht bis 14 Tagen hätten wir geerntet“, sagt auch Johannes Reimer. Er hofft nun, dass der finanziell­e Schaden nicht ganz so hoch ist und sein Mais, der zur Fütterung von Tieren dienen soll, noch genutzt werden kann.

Insgesamt wurden im Kreis 18.000 Hektar mit Mais bepflanzt, das entspricht laut Josef Peters rund 25 Prozent der gesamten landwirtsc­haftlichen Flächen. Dabei hat ein Hektar Mais in etwa den Wert von 1700 bis 1900 Euro. „Da kann man sich ausrechnen, welchen Schaden die Kollegen haben“, sagt Peters. Es seien jedoch nicht alle Maisbauern betroffen. „Manche haben kaum oder gar keine Schäden, bei anderen liegen 100 Prozent der Maispflanz­en flach auf der Erde“, sagt der Kreislandw­irt.

Eine genaue Schadensbi­lanz wird es erst in den kommenden Tagen geben. Zu den Ausfallkos­ten kämen für die Landwirte laut Peters aber auch erhöhte Kosten für die Erntearbei­ten, weil diese schwierige­r und somit teurer werden. Eine Versicheru­ng für solche Schäden gibt es indes nicht. „Es gibt wohl einen solchen Schutz bei Hagelschäd­en, aber für Sturm ist mir so etwas nicht bekannt“, sagt Josef Peters.

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RP-FOTOS: MARKUS VAN OFFERN Landwirt Johannes Reimer auf seinem Feld an der Gocher Landstraße. Dort steht nach dem Sturm kaum noch eine Maispflanz­e aufrecht.
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