Northing: Das Museum ist eine Bereicherung
Über 200 Gäste waren zum Festakt und zur Feier des Freundeskreises der Klever Museen gekommen/ als Geschenk das Stammbuch.
KLEVE Das Museum glühte in seiner Lichtinstallation vor Freude: 20 Jahre residiert das ab 1958 im Klever Haus Koekkoek eingerichtete und 1960 eröffnete städtische Museum in den herrschaftlichen Räumen des Kurhauses. In seinem Inneren bietet das Haus in von Walter Nikkels wunderbar gestalteten Räumen der neuen und alten Kunst, der vor allen während der Ägide von Guido de Werd mächtig gewachsenen Sammlung, die Heimstatt.
30 Jahre wird das Museum von den Freunden des Hauses unterstützt, die immer hinter ihrem Museum gestanden und stets seinen Rücken gestärkt haben. Es ist eine Erfolgsgeschichte: Auf 1650 Mitglieder können der jetzige Vorsitzende Wilfried Röth und Museumsdirektor Prof. Harald Kunde zählen. Die für die Feier in der Wandelhalle gestellten 200 Stühle sind bis auf wenige besetzt, im Hintergrund lauschen stehend weitere Museumsfreunde den Reden. Danach gilt es zu feiern, wie es die Freunde gewohnt sind: Zugunsten der Kunst, in diesem Fall für die Heiligen Drei Könige des Kalkarer Schnitzers Henrik Douvermann. Es ist eine jener Maßnahmen, die „identitätsstiftende Kulturarbeit“für Bürger und Stadt ist: Hier wird mittelalterliches Kulturgut für die Republik und die Region gesichert und das Museum bekommt herausragende Kunst.
„Dieses Museum ist eine Bereicherung für die gesamte Region“, lobte Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing das Kurhaus, das mit über 100 Ausstellungsprojekten mit international bedeutenden Künstlern viele Menschen in die Stadt gelockt habe. „Die Sammlung des Museums ist für eine Stadt in der Größe Kleves etwas Besonderes“, sagte Northing. Aus dieser Sammlung hänge vielleicht bald auch eine Arbeit im Büro der Bürgermeisterin. „Vielleicht etwas buntes – denn die Klever Gesellschaft ist ja auch bunt“, so Northing, die allen Unterstützern des Museums dankte.
Freundeskreis-Vorsitzender Wilfried Röth erinnerte an die Gründungsmitglieder um den damaligen Museumsdirektor Guido de Werd, an Paul Kratz, Dr. Ulf Hientzsch. De Werd habe für das neue Haus die umfangreiche Sammlung Mataré als Grundstock für den Umzug ins Kurhaus gewinnen können. Dieses Netzwerk, das der Museumsdirektor geknüpft habe und wichtige Sammlungen ans Haus band, sei von ungemeiner Bedeutung für die Entwicklung zu einem Museum internationalen Rangs gewesen.
Museumsdirektor Harald Kunde führte vom „Museion“hellenisti-
Tulpenfieber“spielt im aufgeregten, von Blumen besessenen Amsterdam des 17. Jahrhunderts einen jungen Maler namens Jan van Loos, der sich in die junge Frau eines älteren Kaufmanns verliebt. Mit dabei sind Judi Dench, Alicia Vikander und Christoph Waltz. Eigentlich soll van Loos im hochherrschaftlichen Haus des Gewürzhändlers Cornelis Sandvoort (Waltz) nur diesen und dessen Ehefrau Sophia (Vikander) für alle Ewigkeit auf einer Leinwand fixieren. Dass der arme Maler und Sophia schon bald feurige Blicke austauschen, entgeht dem Kaufmann ebenso wie das erste Geheimtreffen des jungen Liebespaares.
Man kann im Ausstattungs- und Kostümreichtum dieses gekonnt fotografierten Kinowerks schwelgen wie in einem Kabinett voller alter niederländischer Meister. „Tulpenfieber“wartet auf mit üppigen Interieurs, starken Farbkontrasten und Momenten großer Düsternis.
Im Film am Mittwoch, 20.09., 20 Uhr im Kino 3 im Klever Tichelpark. scher Zeit über die „Sammler-Tradition der Fürsten und Herrscher zum bürgerlichen Museum, das für alle erreichbar sei, das seine Schätze allen zeige. Er vergaß auch nicht das Missverständnis, aus Museen Event-Maschinen machen zu müssen. Ein Museum arbeite nicht im Luftleeren Raum, es lade ein, sich weiterzubilden, und stehe für die kulturelle Identitätsbildung. Stadtarchivar Friedrich Gorissen, der erste Leiter des Klever Museums, wird von de Werd so zitiert: „Eine Stadt der Größenordnung Kleves mit ihrer bedeutenden, teils europäischen Geschichte kann nach den Zerstörungen und Verlusten des Zweiten Weltkriegs nicht ohne Zeugnisse ihrer Geschichte in eine neue Zukunft geführt werden. „Wir müssen diese Zeugnisse, wir müssen die Kunst, die wir sammeln, bewahren, erfor-
Tulpenfieber