14 Prozent der Arbeitsplätze durch Computer ersetzbar
KREIS KLEVE (RP) Die Digitalisierung könnte im Kreis Kleve viele Jobs kosten – wenn Unternehmen nicht in Weiterbildung investieren. Davor warnt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und beruft sich auf eine Regionalstudie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Demnach sind im Kreis Kleve 13,6 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Stellen besonders leicht durch computergesteuerte Maschinen ersetzbar. Hier können Handgriffe künftig zu 70 Prozent vom „Kollegen Computer“erledigt werden, so die Forscher.
Hans-Jürgen Hufer, Geschäftsführer der NGG Nordrhein, spricht von einem „Weckruf“. Die heimische Wirtschaft müsse dringend auf Qualifikation setzen, um die digitale Zukunft nicht zu verschlafen. „Je mehr wir für die Aus- und Weiterbildung tun, desto geringer ist die Gefahr eines starken Arbeitsplatzabbaus im Kreis Kleve“, sagt Hufer. Ge- werkschaften und Betriebsräte sollten hierbei ein „entscheidendes Wort“mitreden. Nach Angaben des IAB sinkt die Gefahr eines Jobverlustes mit steigender Qualifikation: Bei ungelernten Kräften liegt die Quote einer Arbeitsübernahme mit 22 Prozent besonders hoch. Fachkräfte kommen auf 17,5 Prozent, Spezialisten wie Meister und Techniker lediglich auf 13,4 Prozent.
„Besonders anfällig sind Berufe in der Industrieproduktion. In der Lebensmittelbranche organisieren Computer schon heute selbstständig die Warenlieferung“, erklärt Hufer. Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe sind laut IAB-Studie ebenfalls betroffen. Die „PC-Übernahmequote“liegt hier bei 32 Prozent. Besonders heikel sieht es bei „fertigungstechnischen Berufen“aus. 65 Prozent der Arbeiten könnten ersetzt werden. Hufer: „Die nächste Bundesregierung muss sagen, wie sie die Beschäftigten für eine neue Arbeitswelt fit machen will.“