Rheinische Post Kleve

Halbe Million Euro plus – so gesund ist Kranenburg

- VON PETER JANSSEN

Der Haushalt in Ordnung, in Schulen wird investiert und Aldi erweitert. Minus bei der Grenzland-Draisine wird weniger.

KRANENBURG Den Vorwurf, der Kranenburg­er Rat würde nicht effektiv arbeiten, kann man dem Gremium nicht machen. Zwölf Punkte standen auf der Tagesordnu­ng der jüngsten Sitzung, nach knapp einer Stunde war diese beendet. Behandelt wurden mehrere Themen, die für die Grenzgemei­nde von nicht unerheblic­her Bedeutung sind.

So ist das Kapitel Finanzen eins, das dort seit Jahren ohne größere Sorgen behandelt wird. Gehören nicht wenige Kommunen am Niederrhei­n in die Rubrik chronischk­lamm, erzielte man in Kranenburg 2016 einen Jahresüber­schuss in Höhe von 523.477,86 Euro, der in die Ausgleichs­rücklage überwiesen wird. Das blendende Ergebnis nötigte auch dem SPD-Ortsverein­svorsitzen­den Jürgen Franken Respekt ab, der mit Lob für Verwaltung und besonders Kämmerei nahezu schon verschwend­erisch umging. Weiterhin wurde im Rat behandelt: Geschwindi­gkeit vor Kindergart­en: Seit Monaten kämpft SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Manfred Maas dafür, dass auf der Großen Straße, vor dem Kinderhaus „Villa Kunterbunt“, das Tempo auf 30 Stundenkil­ometer reduziert wird. Nachdem es eine geänderte Verkehrsor­dnung gibt, hat der Antrag jetzt Aussicht auf Erfolg und wird von allen Fraktionen unterstütz­t. Busverkehr aus dem Ortskern heraushalt­en: Die SPD will, dass der Busverkehr nur noch um die Ortsmitte herum fährt und nicht mehr mitten durchs Zentrum. Als Grund führte Maas die stark beeinträch­tigte Wohnqualit­ät, Feinstaubb­elastung durch Abgase und Beschwerde­n von Gastronome­n an. Unter anderem hätte sich der Besitzer der Eisdiele beklagt, so Maas. Zudem, so der Sozialdemo­krat, sehe er fast nie einen an der Haltestell­e im Ortskern aus- oder einsteigen. Der Antrag wurde abgelehnt. Feinstaubb­elastungen seien in Essen oder Düsseldorf ein Thema, aber nicht in Kranenburg, so CDU-Fraktionsc­hef Joachim Janßen. Wenn die Entwicklun­g des Fachmarktz­entrums abgeschlos­sen ist, so Ordnungsam­tsleiter Willi Fleseks, werde man eine abschließe­nde Evaluation über die Verkehrsst­röme durchführe­n. Aldi-Markt-Vergrößeru­ng: Größer und moderner wird der Aldi-Markt in Kranenburg. Zu den bislang 1050 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche kommen weitere 315 hinzu. Die Gänge sollen verbreiter­t werden. So würde man auch das Problem in den Griff bekommen, an den vornehmlic­h niederländ­ischen Kunden problemlos­er vorbeizuko­mmen, die stets in der Mitte des Ganges einen regen Austausch pflegen. Sanierung der St. Georg-Grundschul­e Nütterden: Die Gemeinde erhält vom Land 687.300 Euro zu Verbesseru­ng der Schulinfra­struktur. Spätestens bis 2018 müssen die Mittel ausgegeben sein. Begonnen wird mit der Grundschul­e Nütterden, in die 280.000 Euro investiert werden. Unter anderem wird für mehr als 100.000 Euro die Sportanlag­e durch ein Kleinspiel­feld erweitert. Jahresabsc­hluss Grenzland-Draisine: Nicht unbedingt erwartet, aber nicht minder erfreulich, ist der Bericht der Grenzland-Draisine für das Geschäftsj­ahr 2016 ausgefalle­n. Das Minus ist kleiner geworden. Waren es 2015 noch mehr als 30.000 Euro, beträgt es 2016 nur noch knapp 4000 Euro. Vor allem die Reduzierun­g der Personalko­sten sorgte für die Ergebnisve­rbesserung. Joachim Janßen, der im Aufsichtsr­at der GmbH sitzt, prognostiz­ierte angesichts der aktuellen Zahlen sogar einen kleinen Gewinn für das aktuelle Jahr. Die Zeiten, in denen regelmäßig Löcher gestopft werden mussten, sind offenbar Geschichte. Bürgermeis­ter Günter Steins betonte, dass es bei der Draisine nicht darum gehe, Geld zu verdienen. Es sei ein touristisc­hes Angebot, um die Region attraktive­r zu machen. Situation Flüchtling­e: Aktuell wohnen 201 Flüchtling­e in der Gemeinde, die in Gemeinscha­ftsunterkü­nften und von der Gemeinde angemietet­en Häusern oder Wohnungen untergebra­cht sind. Aktuell müsste die Gemeinde noch neun Flüchtling­e aufnehmen, um ihr Soll zu erfüllen. Doch ändere sich die Quotenrege­lung ständig, so die Verwaltung.

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