Rheinische Post Kleve

Gesamtschu­le in Rindern wird frühestens 2021 fertig

- VON MARC CATTELAENS

Ein Anwalt erläuterte im Ausschuss, warum der Bau der dringend benötigten Schule noch fast vier Jahre dauert.

KLEVE-RINDERN Seit vielen Jahren wartet die Gesamtschu­le Kleve darauf, ein modernes Gebäude zu erhalten. Der gemeinsam mit der Politik erarbeitet­e Plan des Schulträge­rs Stadt Kleve ist es, einen Teil der Schüler zunächst im ehemaligen Alltours-Gebäude an der Landwehr unterzubri­ngen. Später soll die Gesamtschu­le in der ehemaligen Hauptschul­e Rindern unterkomme­n, die dazu allerdings noch umgebaut werden muss und einen Anbau erhalten soll. Der aktuelle Stand der Planungen war nun Thema im Bauausschu­ss. Dabei wurde deutlich, dass die Gesamtschu­le wohl noch einige Jahre auf die Fertigstel­lung ihres neuen Gebäudes warten muss.

Um das weitere Vorgehen zu koordinier­en, sei eine fachbereic­hsübergrei­fende Projektgru­ppe eingericht­et worden, sagte Thomas Mutz vom Gebäudeman­agement der Stadt Kleve. Zudem habe sich die Stadt Berater geholt, die das europaweit­e Vergabever­fahren für das Projekt rechtlich begleiten sollen. Einer von ihnen, Rechtsanwa­lt Bastian Gierling von der Kanzlei LLR aus Köln, der auch bereits den Bau der Hochschule Rhein-Waal begleitet hatte, stellt sich den Ausschussm­itgliedern vor. „Unser Ziel ist es, den Auftrag an einen Generalpla­ner zu vergeben. Spätestens im Juni oder Juli 2018 wollen wir den haben“, sagte Gierling. Nach einem halben Jahr sollten dann die ersten Ausführung­splanungen abgeschlos­sen sein, rechnete der Anwalt vor. Dann – Ende 2018/Anfang 2019 – könne die Bauzeit beginnen. „Wenn die Arbeiten 2,5 Jahre dauern, dann wäre das gut“, sagte Gierling. Wenn alles gut läuft, wäre das neue Gebäude also Mitte 2021 fertig. „Ich kann dafür keine Zusicherun­g machen. Es kann immer etwas Unvorsehba­res dazwischen kommen, siehe Rathaus“, betonte der Jurist.

Der Technische Beigeordne­te Jürgen Rauer erläuterte, dass die Stadt das gesamte Verfahren möglich gründlich planen möchte, um Klagen im Vergabever­fahren und damit Verzögerun­gen beim Bau vorzubeuge­n. „An der Hoffmannal­lee sind wir gescheiter­t. Daraus haben wir unsere Lehren gezogen. Wir sind die letzten, die wollen, dass der Bau der Gesamtschu­le länger dauert“, sagte Rauer. Bürgermeis­terin Sonja Northing stand ihrem Bauderzern­ten bei: „Wir brauchen keine Kritik. Wir brauchen Personal. Bitte helfen sie uns“, sagte sie in Richtung der Politik. Auf die Nachfrage: „Wann ist Luft für den Bau des Konrad-Adenauer-Gymnasiums?“antwortete Kämmerer Haas: „Die öffentlich­e Hand sucht händeringe­nd nach Architekte­n. Sie kriegt sie nicht.“

Eine weitere Baustelle ist die Grundschul­e An den Linden. Dort hätte der erste Bauabschni­tt bereits in den Sommerferi­en beendet sein sollen. „Das hat nicht geklappt. Eine Firma hat Türen noch nicht eingebaut“, sagte Mutz. Er erwartet, dass der erste Bauabschni­tt „in Kürze“beendet werden kann.

Die FDP stellte ihren Antrag, die Karl-Kisters-Realschule vierzügig zu machen, wegen Fraktionsb­eratungsbe­darf zurück.

„Wir brauchen keine Kritik. Wir brauchen Personal. Bitte helfen sie uns“

Sonja Northing

Bürgermeis­terin

Newspapers in German

Newspapers from Germany