Rheinische Post Kleve

Verschloss­ene und vergessene Orte

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Fotokünstl­er stellen in der LVR-Klinik Bedburg-Hau ihre Werke aus.

BEDBURG-HAU (RP) Ab sofort stellen acht Fotokünstl­er in der Hauptverwa­ltung der LVR-Klinik BedburgHau mehr als 80 ihrer Arbeiten aus. Es sind die kleinen Details auf den Bildern, die unterschie­dlichen Fenster oder Öffnungen, die dem Betrachter einen Einblick ermögliche­n oder verschließ­en – jedoch immer in ihren Bann ziehen sollen. Zudem sind es die Perspektiv­en und ungewöhnli­chen Farben der ausgestell­ten Fotos, die bekannte und unbekannte Klinikräum­e in ein neues Licht setzen und die Geschichte der Räume sichtbar werden lassen.

Licht und Schatten sowie Hell und Dunkel spielen ebenfalls eine große Rolle in den ausgestell­ten Werken und setzen auf kreative Art Bezüge zur Arbeit in einer Psychiatri­e. Teils sind die Bilder szenisch bearbeitet und greifen thematisch Vorurteile­n oder Tabus auf, die man mit einer psychiatri­schen Einrichtun­g in Verbindung setzen kann.

Zu sehen sind dieses Mal vor allem künstleris­che Bilder und Interieurw­erke, die sich mit den Räumlichke­iten, den Spuren der Zeit und den ehemaligen Bewohnern der Klinik auseinande­rsetzen. Dabei geht es auch um persönlich­e Erinnerung­en und Biografiea­rbeit, die ungewöhnli­che Lebensräum­e bei den Künstlern sowie den Betrachter­n wachrufen sollen. Einer der Fotografen, Jan Pieter Leupen, hat sich zum Beispiel selbst in den Räumen inszeniert und zeigt seine Ergebnisse in beeindruck­enden schwarzwei­ß Fotos direkt im Foyer der LVRKlinik.

Die Ausstellun­g ist bereits die dritte der deutsch-niederländ­ischen Fotografen, die erneut in den hellen, großzügige­n Fluren und Treppenauf­gängen der Verwaltung zu sehen ist. „Uns haben die Gebäude und die Ausstellun­gsmöglichk­eiten in der Klinik so gut gefallen, dass schnell klar war, hier werden wir noch einmal ausstellen“, erklärt die Sprecherin der Künstlergr­uppe Jutta Biesemann. „Zudem bieten der leerstehen­de Schlachtho­f oder das alte Bewahrungs­haus für Fotografen vielfältig­e und reizvolle gestalteri­sche Möglichkei­ten.“

Neben diesen Häusern war die Gruppe auch im Gesellscha­ftshaus, im Museum und in der Kirche unterwegs. Ausgestell­t werden nun insgesamt mehr als 80 Fotografie­n in den Etagen der Hauptverwa­ltung. Die zwei Fotografin­nen und sechs Fotografen haben bereits häufiger im Deutschlan­d und den Niederland­en ausgestell­t.

Die Fotoschau „Verschloss­ene und vergessene Orte“im Hauptgebäu­de der LVR-Klinik Bedburg-Hau ist bis Ende November zu den üblichen Besuchszei­ten geöffnet. Die Fotos können von montags bis donnerstag­s in der Zeit von 7.30 bis 16.30 Uhr und freitags von 7.3013.00 Uhr bestaunt werden.

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FOTO: NN Walter Hoffmann (rechts) und Heinz Seitz von den Grünen bei der Spendenübe­rgabe an Anja Keuken.

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