Rheinische Post Kleve

Kreistag Kleve mit Mehrheit gegen Windkraft am Wald

- VON ANJA SETTNIK

KREIS KLEVE Der Kreis Kleve kann nun seine Stellungna­hme zum Entwurf des Regionalpl­ans aus dem dritten und letzten Beteiligun­gsverfahre­n zur Bezirksreg­ierung nach Düsseldorf schicken. Die Stellungna­hme wurde mit großer Mehrheit verabschie­det und deckt sich in wesentlich­en Punkten mit dem, was zuvor die Räte der beteiligte­n Kommunen beschlosse­n hatten. Zwei Punkte beschäftig­ten die Kommunalpo­litiker noch eine Woche, nachdem die Frist eigentlich abgelaufen war: Windkraft in Nierswalde und Reichswald­e sowie die „Querspange“in Kleve.

Dass es im Reichswald keine Windkrafta­nlagen geben soll, ist längst einvernehm­liche Meinung. Aber auch dicht am Reichswald möchte der Kreis die hohen Anlagen nicht haben. Während im Kreisaussc­huss die vorläufige Stellungna­hme noch den Satz enthielt, es sei „erneut zu prüfen, ob und inwieweit noch für weitere Windenergi­ebereiche auf eine Darstellun­g verzichtet werden sollte“, wurde man jetzt konkreter. Die Möglichkei­t, Windparks am Wald auszuweise­n, soll aus dem Regionalpl­an komplett gestrichen wer- den. Die Änderung war Anregung der SPD-Fraktion, die sonst nicht zugestimmt hätte. CDU- und FDPFraktio­n ließen sich überzeugen, diese Änderung mitzutrage­n. Schließlic­h sind der Reichswald und sein Umfeld schutzwürd­ig, dort verlaufen alte Römerwege, die Flächen sind landwirtsc­haftlich und gartenbaul­ich wertvoll. Außerdem stellt der Wald zum Beispiel für Fledermäus­e und Greifvögel wichtige Jagd- und Nahrungsha­bitate bereit.

Anlass für eine zweite Sitzungsun­terbrechun­g war das Thema „Querspange / Eichenalle­e“in Kleve. Erst am Vorabend hatte der Rat sich positionie­rt, und diese Stellungna­hme war im vorläufige­n Entwurf des Kreises noch nicht enthalten. Nachdem die CDU zunächst der Ansicht gewesen war, man müsse den Text, weil der Bundesverk­ehrswegepl­an dies eben so vorsehe, akzeptiere­n, kam man dann interfrakt­ionell überein, die entspreche­nde Passage zu streichen. Eine Querspange, die die Tiergarten­straße entlasten würde, dafür aber Rindern, Donsbrügge­n und Nütterden mehr Verkehr brächte, ist nicht erwünscht. Berücksich­tigen muss dies die Landesplan­ung nicht.

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