Rheinische Post Kleve

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Notbremsun­g im richtigen Moment

Nun scheint sie also vom Tisch zu sein, die leidige Debatte um den möglichen Ausstieg des Kreises Kleve in Sachen Oermter Berg. An der Finanzieru­ng des Volksparks wird sich nun doch nichts ändern. Der Kreis Kleve wird sich nicht daraus zurückzieh­en. Das teilte Landrat Wolfgang Spreen zunächst dem Rheurdter Bürgermeis­ter Klaus Kleinenkuh­nen mit, der wiederum die Gemeinde Issum informiert­e. So wie das Thema also wie Kai aus der Kiste auftauchte – über einen Brief des Landrats – verschwind­et es auch. Ganz ohne Beteiligun­g von Gremien wie dem Kreistag oder den entspreche­nden Ausschüsse­n. Dabei hätte Wolfgang Spreen seinen Vorschlag im Juli dort schon ganz einfach beerdigen können. Nun also seine Notbremsun­g, im richtigen Moment aus seiner Sicht, vielleicht auch im letzten Moment.

Denn man muss die Entscheidu­ng aus zwei Perspektiv­en betrachten. Unbestritt­en gut ist sie für den Kreis Kleve und die Region Niederrhei­n, die so attraktiv bleibt. Issum und Rheurdt hätten dauerhaft niemals allein das Naherholun­gsgebiet in heutiger Qualität tragen können. Für eine Region, die gern um Touristen wirbt, wäre der Ausstieg des Kreises ein Schritt zurück gewesen. Aber man muss auch auf die politische Ebene blicken. Zum einen hat das Thema in den betroffene­n Kommunen alle Parteien und Fraktionen zusammenge­bracht. Das mag den Landrat im fernen Kreishaus noch nicht schrecken. Aber CDU-intern war ein deutlicher Unmut über die Debatte spürbar, der dazu führte, dass alte Gräben zwischen Nord- und Südkreis wieder aufzubrech­en drohten. Dass das der CDU im Kreis Kleve nicht gut tun kann, hat irgendjema­nd in Kleve wohl erkannt. Ob es nun allein der Landrat war? Egal, zunächst zählt das Ergebnis.

Und nachdem der Oermter Berg wieder so ins Bewusstsei­n gerückt ist, sollte ein „Weiter so“nicht reichen. Auch über Investitio­nen darf gesprochen werden – im Kreishaus in Kleve, gemeinsam mit Rheurdt und Issum.

Trotz alledem – genießen Sie Ihr Wochenende! Ihre Meinung zum Thema? Schreiben Sie unserem Autor unter Dirk.Moewius@Rheinische-Post.de

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