Mittelständler kooperieren nur selten mit Start-ups
DÜSSELDORF (frin) Die Gründerrepublik Deutschland entspricht immer mehr der föderalen Bundesrepublik: Neben der Start-up-Hauptstadt Berlin gibt es in jedem Bundesland Zentren, in denen die Gründerszene wächst. Das geht aus dem gestern veröffentlichten „Deutschen Start-up-Monitor“hervor. Die aktivste Gründerszene gibt es nach Berlin in NRW, München, Hamburg und in der Region Stuttgart/Karlsruhe. „In Deutschland gibt es – anders als in den USA mit dem Silicon Valley – nicht den einen Start-up-Hotspot“, sagt Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries.
Interessant: Wenn Start-ups ihren Standort gewechselt haben, zog es sie am häufigsten nach Berlin (26,1 Prozent), Hamburg (13 Prozent) und – überraschend – Nieder- sachsen (13 Prozent). NRW folgt nach Bayern nur auf Platz fünf mit 8,7 Prozent aller Standortwechsel.
Der zum fünften Mal aufgelegte Start-up-Monitor ist nicht repräsentativ, jedoch die umfassendste Gründerstudie der Republik. Die Umfrage kann laut Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverbands Deutsche Start-ups, Orientierung vermitteln. Weil nur noch knapp jeder zweite Mittelständler mit Startups kooperiert, warnt Nöll: „Der Mittelstand läuft Gefahr, den Anschluss bei der Digitalisierung zu verlieren.“Nachholbedarf hat offenbar auch die Autoindustrie: Laut einer repräsentativen Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom macht derzeit mehr als jeder zweite Autohersteller bzw. -zulieferer (56 Prozent) einen Bogen um Start-ups.