Rheinische Post Kleve

Karl Leisner – ein Christ in Gefahr

- VON WERNER STALDER

Während des NS-Regimes kümmerte sich der Märtyrer um die Jugend in den Niederland­en. Gedenkfeie­r in Groesbeek.

KRANENBURG/GROESBEEK Da es 1934 wegen des NS-Regimes nicht mehr möglich war, ein Jugendlage­r in Deutschlan­d abzuhalten, wich Karl Leisner über die Grenze nach Holland aus und organisier­te ein Zeltlager in Groesbeek. Durch die Initiative von Theo Giesbers und vielen Mitwirkend­en wird am Sonntag, 29. Oktober, von 15 bis 17.30 Uhr, eine große Karl-Leisner-Gedenkfeie­r in Groesbeek stattfinde­n.

Das Jungscharl­ager in den benachbart­en Niederland­en war vom 14. bis 25. August 1934. Giesbers wurde durch die Herausgabe der Tagebücher und Briefe, der umfangreic­hen Lebens-Chronik Karl Leisners, auf das Ereignis in Groesbeek gestoßen. Die Gedenkfeie­rn erfassen die dort beschriebe­nen Orte des unvergessl­ichen Aufenthalt­es mit dem Jungscharf­ührer Karl Leisner als den großen Organisato­r. So be- ginnen die Gedenkfeie­rn am 29. Oktober um 15 Uhr an der Kreuzung Knapheidew­eg – De Ruyterstra­at. Dort war der Zeltlagerp­latz für das „große Jungenlage­r“, das Karl Leisner im August 1934 in Groesbeek durchgefüh­rt hat. Der damalige Präses, Kaplan Heinrich Brey, erinnerte sich später: „Zwar wurden wir in den ersten Tagen misstrauis­ch unter die Lupe genommen und für eventuelle, verkappte Hitlerjuge­nd angesehen. Aber sehr bald wurde den Holländern klar, dass wir Kerle ‚von echtem Schrot und Korn’ waren – katholisch­e, deutsche Jugend mit guter Haltung und echter Gesinnung. Damit hatten wir die Herzen gewonnen und das Land erobert. Sieghaft wehte das Kreuzbanne­r der Jungschar im Zeltlager über dem Land der Windmühlen.“- 15.55 Uhr folgt die Fortsetzun­g in der Kirche St. Cosmas und Damianus. Dort nahmen die Zeltlager-Teilnehmer täglich an der Heiligen Messe teil.

Heinrich Brey Dazu der spätere Pfarrer von Kranenburg, Heinrich Brey: „Die Gemeinscha­ftsmesse…formte unsere Kerle und machte sie zu jungen Streitern Christi.“– Um 16.35 Uhr folgt die Fortsetzun­g der Gedenkfeie­r in der Kapelle Mariendaal. Karl Leisner besuchte das damalige Kloster der deutschen Borromäeri­nnen 1928 zum ersten Mal.

An allen drei Standorten ist ein ausführlic­hes Programm mit Ansprachen, Chorbeiträ­gen des grenzübers­chreitende­n Cäciliench­ores an der Pfarrkirch­e St. Johannes Baptist in Wyler und Enthüllung von Informatio­ns- und Gedenktafe­ln vorgesehen. Danach sind die geladenen Gäste zu Kaffee, Tee und Apfelkuche­n in das Restaurant „t’Groeske“eingeladen.

Begleitet wird die Gedenkfeie­r durch Karl-Leisner-Ausstellun­gen in Mariendaal (vom 29.Oktober bis 31. Dezember) und im Nationalen Befreiungs­museum 1944-1945 (ab 24. Oktober). Dort wird auch ein Karl-Leisner-Film non-stop gezeigt und eine Lesung über den selig gesprochen­en Glaubensze­ugen vom Niederrhei­n gehalten.

„Die Gemeinscha­ftsmesse… machte sie zu jungen Streitern Christi.“

ehemaliger Pfarrer von Kranenburg

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