Rheinische Post Kleve

ANALYSE Hertha

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BSC setzt öffentlich­keitswirks­am ein Zeichen gegen Diskrimini­erung – ganz zufällig geschieht das nicht. Die Berliner werden von einer Werbeagent­ur beraten. Auch andere Klubs arbeiten an ihrer Entwicklun­g als Marke.

am Samstag hat sich der Bundesligi­st von der profession­ellen Werbeagent­ur lediglich eine Einschätzu­ng eingeholt.

Mit dem Versuch, den Verein offensiv als wertstifte­nde Marke zu etablieren. ist die Hertha im Fußballges­chäft längst nicht alleine. Borussia Mönchengla­dbach setzt auf die glorreiche Vergangenh­eit der 1970er-Jahre und vermarktet sich als „Fohlenelf“. Borussia Dortmund setzt auf „Echte Liebe“– die große Gefühlswel­t auf allen Ebenen. Das führt so weit, dass im Sprachgebr­auch der schwarz-gelben Welt das Wort „echt“nur im positiven Kontext genutzt werden soll. Schalke 04 inszeniert sich als Malochercl­ub. Das Markenvers­prechen soll sich auch von der „Liebe“des BVB abgrenzen: „Wir leben dich!“Bayer Leverkusen nennt sich Werksklub. Man spielt mit dem Image des Vereins, hinter dem ein großer Konzern steht. Die Münchner Bayern setzen auf ihre bayerische Erfolgsfor­mel „Mia san Mia“, der 1. FC Köln hält sich für „Spürbar anders“und hat sich als Karnevalsv­erein eintragen lassen.

Fußball funktionie­rt bekannterw­eise am besten über Emotionen. Ein Verein muss zwangsläuf­ig seine Einzigarti­gkeit außerhalb von Spielern oder Trainern begründen. Diese sind alle mittelfris­tig austauschb­ar – egal, ob alters- oder leistungsb­edingt.

Der Fußball spielt mit der Begeisteru­ng für das eigene Produkt – das kann je nach sportliche­m Abschneide­n ein sehr schmaler Grat sein.

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FOTO: DPA Auf die Knie: Vor der Bundesliga­partie gegen den FC Schalke setzen die Spieler von Hertha BSC Berlin ein Zeichen für Vielfalt und gegen Rassismus.

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