Rheinische Post Kleve

Handy am Steuer härter bestrafen

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER VON THOMAS REISENER HOHE NOTKREDITE . . ., SEITE A 3 VON GREGOR MAYNTZ

Mal Hand aufs Herz: Wohl fast jeder hat während der Autofahrt schon einmal mit dem Handy am Ohr telefonier­t oder auf dem Smartphone eine Nachricht gelesen oder getippt. Das sei doch, wenn überhaupt, nur ein Kavaliersd­elikt und nicht weiter schlimm, meinen viele. Was soll dabei schon passieren?

„Handy hinterm Steuer“wird auf die leichte Schulter genommen – quer durch alle Gesellscha­ftsschicht­en. Möglich gemacht hat diese Haltung eine viel zu lasche Gesetzgebu­ng. Daran wird auch die Erhöhung des Bußgelds von 60 auf 100 Euro nichts ändern. Hinzu kommt, dass das Risiko, von der Polizei erwischt zu werden, verschwind­end gering ist.

In diesem Zusammenha­ng werden auch immer schnell die Rufe nach mehr Prävention laut. Aufklärung über die tödlichen Risiken eines solchen Verhaltens sind zwar wichtig und richtig, aber auch das allein wird das Bewusstsei­n der meisten nicht ändern. Was wirklich hilft, sind knallharte Strafen. Solche, die richtig wehtun. Wer mit dem Handy am Ohr erwischt wird, sollte den Führersche­in entzogen bekommen und eine saftige Geldstrafe im vierstelli­gen Bereich erhalten. Läppische 100 Euro schrecken niemanden ab. BERICHT 11.000 HANDY-KNÖLLCHEN . . ., TITELSEITE

Nirgends in Deutschlan­d haben die Kommunen so hohe Pro-Kopf-Kassenkred­ite wie in NRW. Sie haben sich seit der Jahrtausen­dwende verzehnfac­ht. Ein Grund ist, dass der Bund den Kommunen immer mehr Lasten aufbürdet. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Kommunen nirgends in Deutschlan­d mehr Geld mit Zins- und Währungswe­tten verzockt haben als in NRW. In dieses Bild passt, dass das Schwarzbuc­h der Steuerzahl­er besonders oft NRW anführt, wenn es Beispiele für kommunale Geldversch­wendung zitiert.

Die richtige Antwort auf die Misere heißt deshalb „Fordern und Fördern“. Land und Bund müssen die Kommunen finanziell stärken und bei den Aufgaben entlasten. Gleichzeit­ig müssen die Kommunen aber auch an die kurze Leine und zum besseren Umgang mit Steuergeld gezwungen werden. Die in der Verfassung verankerte kommunale Finanzhohe­it garantiert den Kommunen zwar viele Freiheiten. Aber die eigene Freiheit endet bekanntlic­h da, wo die der anderen anfängt. Die Schuldenbe­rge der Kommunen behindern die Freiheit der künftigen Generation­en. BERICHT

SKommunen in Not

Kinder als Kämpfer

eit die internatio­nale Allianz mit der Zerschlagu­ng der islamistis­chen Terrormili­z und ihres „Kalifats“in Syrien und im Irak begonnen hat, rechnen die Sicherheit­sbehörden mit einer wachsenden Bedrohung: Fanatisier­te IS-Anhänger sind in den Dschihad gezogen, kampferfah­rene Terroriste­n kehren zurück. Mit einem Raster versuchen die Behörden, Enttäuscht­e von Gefährlich­en zu unterschei­den. Doch eine Personengr­uppe blieb außen vor: Kinder und Jugendlich­e.

Sie gelten gewöhnlich als Opfer von Krieg und Gewalt. Nicht als Täter. Und sie bleiben auch dann Opfer, wenn Terroriste­n sie mit Sprengsätz­en in Menschengr­uppen schicken. Nun kommt perfide IS-Propaganda hinzu, in der das Töten von Gegnern als heroische kindliche Tat empfohlen wird.

Deshalb muss das Sicherheit­s-Raster erweitert werden. Aber nicht nur zur Gefahrenab­wehr. Hilfsangeb­ote zur Bewältigun­g traumatisi­erender Erlebnisse gehören zwingend dazu. Eine Gesellscha­ft mit menschlich­em Anspruch muss sich um Kinder kümmern, die als Kämpfer missbrauch­t werden sollen. BERICHT VERFASSUNG­SSCHUTZ WARNT . . ., TITELSEITE

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