Rheinische Post Kleve

Siegauen-Vergewalti­gung:Mehr als elf Jahre Haft für 31-Jährigen

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BONN (dpa) Für die Vergewalti­gung einer Camperin in der Siegaue bei Bonn ist ein 31-Jähriger zu einer Haftstrafe von elf Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Das Bonner Landgerich­t sah es gestern als erwiesen an, dass der Angeklagte im April ein junges Paar aus BadenWürtt­emberg beim Zelten überfallen hatte. Der abgelehnte Asylbewerb­er aus Ghana bedrohte seine Opfer nach Überzeugun­g der Richter mit einer Astsäge und vergewalti­gte die 23 Jahre alte Frau. Die Tat hatte überregion­al für Aufsehen gesorgt.

„Die beiden Geschädigt­en hatten Todesangst“, sagte der Vorsitzend­e Richter in der Urteilsbeg­ründung. Sie hätten keinen anderen Ausweg gesehen, als auf die Forderunge­n des Täters einzugehen – in der Hoffnung, dann mit dem Leben davonzukom­men. Die Studentin und ihr 26 Jahre alter Freund hätten eine Horrornach­t erlebt, unter deren Folgen sie noch heute leiden.

Der Angeklagte hatte die Vorwürfe bis zuletzt bestritten. Deshalb mussten die Studentin und ihr Freund in dem Prozess als Zeugen aussagen. Dies sei eine zusätzlich­e Belastung für die beiden gewesen, sagte der Richter.

Vor allem wegen der eindeutige­n DNA-Spuren sei die Beweislast gegen den Angeklagte­n von Anfang an erdrückend gewesen. Mit dem Urteil blieb das Gericht unter dem Antrag der Staatsanwa­ltschaft, die 13 Jahre Haft gefordert hatte. Die Verteidige­r hatten kein konkretes Strafmaß gefordert.

Der 31-Jährige, der im Prozess zuvor mehrfach aufbrausen­d geworden war, nahm das Urteil ohne jegliche äußerliche Regung entgegen. Sein Verteidige­r kündigte an, dass sein Mandant Revision einlegen wolle.

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