Rheinische Post Kleve

DM testet Beratung per Smartphone

- VON THOMAS GRULKE

25.000 Mitarbeite­r der Drogeriema­rkt-Kette sollen ein Handy bekommen.

DÜSSELDORF Dass Mrs. Bella eine erfolgreic­he Beauty-Youtuberin ist, wusste die Drogeriema­rktkette DM schon vor der gemeinsame­n Aktion im Sommer in den Düsseldorf Arcaden. Doch dass die Resonanz derart groß sein würde und die Veranstalt­ung wegen Sicherheit­sauflagen in das nahegelege­ne Boui Boui Bilk verlegt werden musste, hatte sich bei den Organisato­ren niemand vorstellen können. „Es sind einfach Generation­en nachgewach­sen, die einen ganz anderen Zugang zu den sozialen Medien haben. Das ist ein Digitalisi­erungseffe­kt“, sagte Christian Bodi, DM-Geschäftsf­ührer Logistik.

Der Bericht zum Geschäftsj­ahr 2016/17 stand deswegen ganz im Zeichen der Digitalisi­erung – auch wenn das Unternehme­n darüber hinaus einige Erfolgszah­len zu vermelden hatte. Während der Kon- zernumsatz erstmals die Zehn-Milliarden-Marke überschrit­t, steigerte sich der Umsatz in Deutschlan­d um 4,8 Prozent von 7,5 auf fast 7,9 Milliarden Euro. Und der Anteil am Umsatz der Drogeriemä­rkte in Deutschlan­d liegt bei 47 Prozent.

Beim Gewinn hält sich DM bedeckt. „Aber wir sind zufrieden und

Rolf Posch liegen innerhalb der Bandbreite, die wir uns vorstellen“, sagte Bodi. Zudem beschäftig­t der Konzern alleine in Deutschlan­d 39.906 Mitarbeite­r in 1.892 Filialen – beides neue Bestwerte. Dazu kommen Filialen in elf weiteren europäisch­en Ländern sowie eine kleine Auswahl des DMSortimen­ts per Onlineshop in Chi- na. Doch ungeachtet der aktuellen Zahlen denkt die Drogeriema­rktkette an die Zukunft.

Alleine 20 der 175 Millionen Euro an Investitio­n flossen im vergangene­n Geschäftsj­ahr in die IT-Tochterges­ellschaft Filiadata. Zudem stattet der Konzern, dessen Online-Umsatz um mehr als 80 Prozent gewachsen ist, alle DM-Mitarbeite­r im Verkauf mit Smartphone­s aus und schafft deswegen in einem ersten Schritt 25.000 Handys an. „Dadurch werden wir in den Arbeitsabl­äufen viel schneller, und diese Zeit können wir nutzen, um den Service und die Beratungen für die Kunden noch zu intensivie­ren“, sagte der Gebietslei­ter Düsseldorf, Rolf Posch. So könnten beispielsw­eise Fragen zum Sortiment oder zu Inhaltssto­ffen sofort beantworte­t werden.

Auch die aktuell mehr als 3500 Lehrlinge erlebten mit Laptop, Tablet oder Smartphone eine neue Lernwelt.

„Mit dem neuen Konzept sind wir offene

Türen eingerannt“

DM-Gebietslei­ter Düsseldorf

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