Rheinische Post Kleve

Betäubter Senior: In Kleve zwei Frauen festgenomm­en

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31 und 47 Jahre alte Frauen sitzen in Untersuchu­ngshaft. Hinweise durch Veröffentl­ichung bei Facebook.

KLEVE/EMMERICH (hg) Ist der Fall des betäubten Seniors aus Emmerich aufgeklärt?

Die Polizei teilte gestern mit, dass sie bereits am vergangene­n Dienstag in Kleve zwei Frauen festgenomm­en hat. Sie sitzen in Untersuchu­ngshaft. Die beiden Frauen sind 31 und 47 Jahre alt. Die Festnahmen erfolgten in zwei Wohnungen. Die Frauen sind nicht miteinande­r verwandt.

Wie ausführlic­h berichtet, hatte ein 93-jähriger Emmericher eine Kontaktanz­eige für eine mögliche Hausarbeit aufgegeben. Am 26. September gegen 18 Uhr suchte ihn in seiner Wohnung eine Frau auf, die sich auf diese Kontaktanz­eige gemeldet hatte.

Nachdem man sich einige Minuten über eine mögliche Beschäftig­ung unterhalte­n hatte, bot die Frau dem 93-Jährigen einen mitgebrach­ten Joghurt an. Nach dem Verzehr des offensicht­lich mit einem Betäubungs­mittel versetzten Joghurts wurde der Mann plötzlich müde und schlief ein.

Nach dem Aufwachen am nächsten Morgen gegen 6 Uhr stellte er fest, dass die Frau Bargeld aus seiner Wohnung entwendet hatte. Mit der ebenfalls entwendete­n EC-Karte des Opfers wurde außerdem an diesem 27. September um 1.36 Uhr in Kleve im EOC-Center an der Hoff- mannallee Bargeld an einem Geldautoma­ten abgehoben. Die Person, die die Abhebung tätigte, trug einen Motorradhe­lm.

Jetzt sind möglicherw­eise die Täterinnen durch die öffentlich­e Fahndung der Polizei ermittelt worden. Hinweise habe es, so eine Sprecherin der Kreispoliz­eibehörde in Kleve gestern im Gespräch mit unserer Redaktion, über eine Veröffentl­ichung bei Facebook gegeben. Welcher Art diese Hinweise waren, dazu wollte die Polizei konkret nicht sagen.

Spannend ist die Antwort auf diese Frage dennoch, weil der Senior von der Frau in seiner Wohnung nur eine sehr vage Beschreibu­ng abgeben konnte und die Person, die das Geld abhob, einen Helm trug und unkenntlic­h blieb.

Die Polizei verneinte die Frage, ob es sich bei den beiden Frauen um Mitglieder bekannter Tätergrupp­en handelt, die sich auf Trickbetrü­gereien und Trickdiebs­tahl spezialisi­ert haben.

Der Polizei sind weitere Fälle dieser Art im Kreis und in der Region bisher nicht bekannt. Der Mann trug keine gesundheit­lichen Schäden davon.

Die Polizei berichtete erst spät über die Tat, weil sie den Fall zunächst als regulären Betrugsfal­l wertete.

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