Rheinische Post Kleve

Kreis will die Umlage senken: Kommunen sparen viel Geld

- VON SEBASTIAN LATZEL

Der Satz soll von 31,71 auf 30,65 Prozent gesenkt werden. Städte und Gemeinden profitiere­n mit sechsstell­igen Summen davon.

KREIS KLEVE Die Kommunen haben es schon seit Jahren gefordert: Der Kreis soll seine Umlage für die angeschlos­senen Städte und Gemeinde senken. Und genau das ist jetzt offenbar geplant. Anfang der Woche hat der Kreis die Verantwort­lichen per E-Mail informiert, dass nach derzeitige­n Stand die Kreisumlag­e von derzeit 31,71 auf 30,65 Prozent gesenkt werden soll. Später kam per Brief noch die Bestätigun­g dieser Absicht.

Eine Nachricht, die beispielsw­eise in Rees für ein freudiges Lächeln gesorgt hat, wie Kämmerer Andreas Mai berichtet. Rees profitiert zudem davon, dass auch die Jugendamts­umlage von 19,52 auf 17,61 Prozent gesenkt werden soll. Diese Umlage müssen die Kommunen im Kreis zahlen, die kein eigenes Jugendamt haben. Ohne die Absenkung hätte Rees im kommenden Jahr 1,3 Millionen Euro mehr Umlage zahlen müssen. Jetzt sind es 830.000 Euro weniger.

Freude herrscht auch bei Kämmerer Thomas Knorrek in Geldern. Er hat schon einmal grob überschlag­en, dass die Senkung der Umlage für Geldern eine Einsparung von 500.000 Euro bedeuten würde. „Ich habe auch die Hoffnung, dass die Summe noch höher ausfällt, weil es heißt, dass der Kreis weitere Verbes- serungen ebenfalls weitergebe­n möchte“, sagt er. Noch muss der Kreistag zustimmen. Knorrek kann sich aber nicht vorstellen, dass die Politiker die Pläne blockieren. „Die finanziell­e Situation insgesamt ist positiv, davon profitiert der Kreis, und es ist richtig, dass das an die Kommunen weitergebe­n wird.“

Ähnlich sieht es auch Tim Terhorst von der Stadt Emmerich. Man sei davon ausgegange­n, dass die gute Finanzsitu­ation durch hohes Steueraufk­ommen weitergebe­n werde. Für Emmerich bedeutet das eine Einsparung von 470.000 Euro. Während Kevelaer die Einsparung mit rund 350.000 Euro beziffert, halten sich andere Kommunen noch mit genauen Daten zurück. „Es wird bei uns auch um einen namhaften Betrag gehen“, sagt Klaus Keysers von der Stadt Kleve. Derzeit ist man in der Schwanenst­adt dabei, den Hauhalt aufzustell­en. Dann sollen dort auch die aktuellen Zahlen einfließen. „Wir haben die Ankündigun­g des Kreises erfreut zur Kenntnis genommen“, sagt Keysers.

Die Kreisverwa­ltung selbst hält sich zu den Plänen noch bedeckt. Ruth Keuken, Sprecherin des Kreises, will die Senkung der Umlage weder bestätigen noch dementiere­n. Der Brief an die Kommunen sei ein normaler Vorgang im Beteiligun­gsverfahre­n für den Haushalt des Kreises.

 ?? ARCHIVFOTO: EVERS ?? Die Kommunen sollen weniger an den Kreis zahlen müssen.
ARCHIVFOTO: EVERS Die Kommunen sollen weniger an den Kreis zahlen müssen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany