INTERVIEW Die Geldmaschine
Stefan Kasthold ist Leiter der Niederlassung Köln der DJE Kapital AG. Im Interview erklärt er, warum die Notenbanken auch weiterhin für gute Stimmung an den Aktienmärkten sorgen werden. Und wie Anleger davon profitieren können.
Herr Kasthold, der deutsche Leitindex Dax hat vor wenigen Tagen zum ersten Mal in seiner Geschichte die Rekordmarke von 13.000 Punkten geknackt. Sind Aktien jetzt zu teuer? KASTHOLD: Ob der Dax bei zwölf-, dreizehn- oder vierzehntausend Punkten steht, ist nicht entscheidend. Worauf es ankommt, sind die fundamentalen Kennzahlen und die Stimmung im Markt. Unsere Analysten reden im Jahr mit Entscheidern aus mehr als 600 Unternehmen. Und da bekommen wir derzeit sehr optimistische Signale zurückgesendet. Die Wirtschaft brummt, und zwar weltweit. Die Auftragsbücher sind voll. Das sieht richtig gut aus. Das kann auch den Aktienmarkt weiter beflügeln, und zwar nicht nur in Deutschland. Es gibt warnende Stimmen, die von einer Überhitzung des Marktes sprechen. KASTHOLD: Das ist gut so. Es wird immer noch viel Liquidität zurückgehalten, gerade von privaten Anlegern, die dem Braten nicht trauen. Der Aktienmarkt hat also noch Luft zum Atmen und Platz nach oben. Lohnt es sich also jetzt noch, in Aktien zu investieren? KASTHOLD: Die Antwort darauf lautet: Ja, es lohnt sich bei entsprechendem langen Anlagehorizont immer. Denn Aktien sind die langfristig rentabelste Anlageform. Auch derzeit sprechen noch eine ganze Reihe von Faktoren für Aktieninvestments. Zum Beispiel? KASTHOLD: Ein Grund ist der Bewertungsvergleich mit anderen Anlageklassen. Nehmen wir deutsche Aktien als Maßstab: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt hier derzeit bei etwa 16. Im Vergleich dazu ist die Ertragskraft von Immobilien deutlich geringer. In Metropolen wie Hamburg und München sogar deutlich da-