Anleger schätzen Kompetenz der u
Es sind bewegte Zeiten – in diesen können gerade die Unabhängigen Vermögensverwalter ihre Kompetenzen unter Beweis stellen. Was Anleger und Märkte bewegt und wie sich hier die Verwalter-Branche positioniert, diskutierten die Anlagespezialisten beim Finanzforum „Unabhängige Vermögensverwalter“der Rheinischen Post.
Christian Köpp (Oberbanscheidt & Cie.) bringt beim Forum die Stimmung der Anleger auf den Punkt: „Die Kunden suchen verstärkt Orientierung. Ereignisse wie der Brexit verunsichern. Da ist der Bedarf vor allem nach unabhängiger Beratung sehr gefragt. Und es ist unsere Aufgabe, hier Lösungen anzubieten.“Dem stimmen andere Diskussionsteilnehmer zu. „Anleger sind immer weniger in der Lage, selbst Investments zu finden, die eine positive Rendite erwirtschaften und ihren Investitionsparametern entsprechen“, sagt Frank Mooshöfer (PVV AG). „Da sind wir gefragt, Orientierung und Hilfestellung zu geben.“
„Die geopolitischen Risiken sind allgegenwärtig“, bestätigt Peter Schneider (Schneider, Walter & Kollegen). Zwar seien die Märkte gut gelaufen, aber die Skepsis steige, ob das so weiterlaufe. Bei den Kunden stehe daher das Thema Werterhalt im Fokus. „Unsere Kunden sind sehr entspannt“, stellt hingegen Jens Hartmann (ficon börsebius Invest) fest. Er sieht dabei sogar schon die Gefahr, dass sich „Sorglosigkeit einschleicht“. Und Gier: „Hier müssen wir schon bremsen.“
Die Kunden der Vermögensverwaltung Hinkel & Cie. seien ebenfalls entspannt, sagt Klaus Hinkel, der dies auch auf die Anlagestrategie des Hauses zurückführt. „So haben wir zum Beispiel durch Wertpapierkonstruktionen die Euro-Aufwertung ausgleichen können.“Hinkel warnt allerdings vor komplexen, versteckten Risiken, „diese nehmen die Anleger oft nicht wahr“.
Anja Schlick (Hauck & Aufhäuser) lenkt den Blick auf die Branche der Vermögensverwalter selbst. Der Markt sei konstant, es gebe neue Anbieter, andererseits fusionieren einige Unternehmen. „Die Unabhängigen Vermögensverwalter bieten viele spannende Produkte, und sie können schneller reagieren als große Finanzeinrichtungen“, sagt Anja Schlick. Ihre Pluspunkte müssten die Verwalter noch besser nach außen tragen und noch selbstbewusster auftreten.
Kathrin Eichler (Eichler & Mehlert) verweist auf ihre eigenen Erfahrungen: „Die Kunden schauen, wie lange man bereits am Markt ist und welche Erfolge man vorweisen kann.“Das eigene organische Wachstum zeige, dass die Kunden Vertrauen hätten. „Wir verstehen uns als Hausarzt in Vermögensfragen, und das spüren die Kunden“, sagt Kathrin Eichler. „Im Privatkundensegment haben wir uns
„Anleger sind immer weniger in der Lage,
selbst die passenden Investments zu finden“
mittlerweile etabliert, nun gilt es, auch den institutionellen Anleger zu bedienen.“Das bestätigt auch Andreas Gessinger (Universal-Investment). Nicht nur Privatanleger schätzen die Expertise der Unabhängigen, sondern zunehmend auch institutionelle Investoren, diese Entwicklung sei neu.
In zinsschwachen Zeiten suchen institutionelle Investoren nach alternativen Lösungen, erklärt Markus Barth (Aramea Asset Management). Während sie früher mit Anleihen gut klar kamen, müssen sie jetzt komplexere Investitionen tätigen. „Sukzessive übergeben sie die Anlagebestände daher in professionelle Hände.“
Der Fondsmanager Tresides Asset Management zählt viele Vermögensverwalter und Family Offices zu seinen Kunden, sagt Ulrich Ziemer. Er stellt ein „erfreuliches Wachstum bei Fonds“fest. Nach seiner Beobachtung sind viele der Portfo- lios aber noch zu rentenlastig. Mehr Innovationen seien nötig und Investments auch in andere Anlageklassen außer Aktien und Renten. Ziemer regt damit eine „bessere Portfoliodiversifizierung“an. Alrik Haug (Reuss Private Deutschland) sieht bei den Unabhängigen Vermögensverwaltern einen Trend hin zur weiteren Professionalisierung. Da der regulatorische Aufwand zunehme und die Verwaltungen zum Beispiel immer mehr Beauftragte etwa für IT, Compliance oder Sicherheit benennen müssten, würden immer mehr regulatorische Tätigkeiten an externe Profis ausgelagert.
Der durch die Regulierung ausgelöste Aufwand wird indes noch zunehmen. Im kommenden Jahr fordert MiFID II die Branche weiter heraus. Diese Überarbeitung der EU-Richtlinie über Märkte der Finanzinstrumente beschäftigt die Branche bereits seit geraumer Zeit. „Die Vermögensverwalter unterstützen hier ihre Kunden
In zinsschwachen Zeiten suchen auch institutionelle Investoren nach alternati
ven Lösungen