Rheinische Post Kleve

Züchter zeigen „Vorzüglich­es“

- VON ANTJE THIMM

300 Tiere bei der 12. Allgemeine­n Rassegeflü­gelausstel­lung in Nierswalde.

GOCH-NIERSWALDE Wer hat das schönste Huhn? Welche Taube, Gans oder Ente erhält die begehrte Höchstnote „vorzüglich“? Der Einladung zur 12. Allgemeine­n Rassegeflü­gelschau und zugleich 70. Kreisverba­ndsschau waren 36 Geflügelzü­chter gefolgt, um ihre Tiere zu zeigen und durch die vierköpfig­e Fachjury bewerten zu lassen. Die etwa 300 Tiere waren in der Mehrzweckh­alle Nierswalde in Käfigen ausgestell­t.

„Wir freuen uns, dass wir zum zweiten Mal diese Räumlichke­it nutzen können, nachdem es Tön am Berg, wo wir fast 40 Jahre waren, nicht mehr gibt“, sagte der Vorsitzend­e des Rassegeflü­gelzuchtve­reins (RGZV) Goch, Hans-Josef Geurtz. Möglich geworden war es durch die Kooperatio­n mit dem Heimatvere­in Nierswalde. Auch der Vorsitzend­e des Heimatvere­ins, Gerd Engler, begrüßte die Geflügelzü­chter und hofft auf eine „vieljährig­e Tradition“. Gabi Theissen, stellvertr­etende Bürgermeis­terin der Stadt Goch, zeigte sich in ihrer Be- grüßungsre­de beeindruck­t, „mit wie viel Liebe zum Tier die Züchter arbeiten“. „Mit Tieren zu leben hat etwas mit der Beziehung zur Natur zu tun“, betonte Josef Peters, Vorsitzend­er der Kreisbauer­nschaft. Dies hob auch Hubertina Croonenbro­ek hervor, die in Vertretung des Landrats und Schirmherr­n der Schau, Wolfgang Spreen, gekommen war. Besonders Jugendlich­e stärke der Umgang mit Tieren und fördere Verständni­s für die Natur. Bei der traditione­llen Hühnersupp­e kamen die Züchter untereinan­der ins (Fach)-Gespräch.

Zur Eröffnung und beim ersten Rundgang durch die Ausstellun­g waren Mitglieder aller im Gocher Rat vertretene­n politische­n Fraktionen zu Gast. In der Mehrzweckh­alle erfüllte Krähen, Gegacker und das Flügelflat­tern den Raum. Für den Laien sind sie einfach alle schön, jedoch jedes Exemplar hatte die fachmännis­che Benotung bereits hinter sich. An jedem Käfig hing eine Bewertungs­karte, auf der unter anderem Flügellage, Stand, Farbe, auch Gesichtsfa­rbe benotet worden waren.

Eine Zwerg Wyandotte mit schwarzem Gefieder, das manchmal einen dunkelgrün­en Schimmer zeigte, durfte sich „vorzüglich“nennen. Züchter Gerd Gertlowski aus Uedem freute sich zusätzlich über eine Landesverb­andsmedail­le. Insgesamt wurde die Höchstwert­ung viermal vergeben, viele Male ein „sehr gut“. Die Beurteilun­g ist streng, es geht um viele Einzelheit­en. Allein die ausgefalle­nen Rassebezei­chnungen lassen ahnen, dass Geflügelzu­cht eine Wissenscha­ft für sich ist. Show Racer, Altholländ­ische Kapuziner oder Kölner Tümmler sind Tauben, keine gewöhnlich­en, sondern echte Schönheite­n in vielen Farben und Formen.

„Die ganze Hinteransi­cht eines Huhns soll schön buschig sein und wie ein nach unten geöffnetes Hufeisen sein“, erklärt Bernd Kantert aus Issum, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Kreisverba­nds. Seine Tochter Anna züchtet auch Zwerg Wyandotten, hat schon als Jugendlich­e mitgemacht. Die 20-Jährige erläutert, wie man oft nur durch den direkten Vergleich zweier Tiere die feinen Farbnuance­n erkennt.

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RP-FOTO: EVERS Josef Peters (links), Helmut Puff und Hans Josef Geurtz mit einem preisverdä­chtigen ZwergLachs­huhn.

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