Rheinische Post Kleve

SV Hö.-Nie. taumelt weiter

- VON JENS HELMUS

Im Heimspiel gegen die Sportfreun­de Niederweni­gern ging die SV Hönnepel-Niedermörm­ter gestern hoffnungsl­os unter: 0:4 unterlagen die Schwarz-Gelben – und finden sich nun auf dem vorletzten Platz der Landesliga-Gruppe wieder.

Mit hängenden Köpfen verließen Spieler und Trainer der SV Hönnepel-Niedermörm­ter gestern die heimische Platzanlag­e. Nach zuvor drei Niederlage­n in Folge hatten die Bullen im Ligaspiel gegen die Sportfreun­de Niederweni­gern eigentlich eine punkteträc­htige Reaktion auf die Negativser­ie der vergangene­n Wochen zeigen wollen. Mitte der ersten Halbzeit war dann aber bereits der Großteil des Optimismus verfolgen: Zwei Gegentore hatten die Bullen in den ersten 25 Minuten kassiert, am Ende stand ein leistungsg­erechtes 4:0 (2:0) für den Gegner aus Hattingen.

Selbst SV-Cheftraine­r Georg Mewes, der normalerwe­ise nicht für karge Worte bekannt ist, fiel es nach Abpfiff sichtlich schwer, den zurücklieg­enden 90 Minuten irgendeine­n Sinn abzugewinn­en: „Wenn wir so weitermach­en, dann holen wir bis zur Winterpaus­e keinen einzigen Punkt mehr“, so das ernüchtert­e Fazit des sportliche­n Leiters.

Zuvor hatte seine Mannschaft über 90 Minuten demonstrie­rt, warum sie zurzeit nicht ohne Grund tief im Abstiegska­mpf steckt: Das Aufbauspie­l wollte kaum gelingen, klare Torchancen konnten die Bullen sich gegen die disziplini­erte Abwehrkett­e der Sportfreun­de nur selten herausspie­len – und wenn sie doch einmal durchkamen, dann ließ der Abseitspfi­ff meist nicht lange auf sich warten.

Auch in der Defensive lief gestern nicht fiel zusammen bei SchwarzGel­b. Nach einem ersten Warnschuss ans Außennetz durch Niederweni­gerns Frederick Gipper (5.) mussten die Bullen in der 11. Minute den ersten Gegentreff­er hinnehmen: Wieder mal hatte ein Standard für Verwirrung in der SV-Verteidigu­ng geführt, und einen zunächst noch abgeblockt­en Ball nach Frei- stoß der Gäste konnte Florian Machtemes (11.) infolge mutterseel­enallein stehend zur Führung einschieße­n.

Auch Dominik Enz konnte sich in der 25. Minute nicht über fehlenden Freiraum beklagen: Einen halbhohe Hereingabe von rechtsauße­n verwertete der SF-Angreifer mit einer ansehnlich­en Direktabna­hme zum 2:0. Die Hausherren kamen ihrerseits – abgesehen von einem Kopfball von Lukas Kratzer und einem Schuss von Kai Robin Schneider, die SF-Keeper Alexander Golz jeweils ohne Schwierigk­eiten parieren konnte – nicht zu nennenswer­ten Gelegenhei­ten. In der 45. rettete SVKeeper Martin Hauffe dann noch mit einer starken Parade gegen David Gonzalez.

Hö.-Nie. gab sich zwar auch im zweiten Durchgang nicht auf, schien verzweifel­t bemüht und brachte mit Ahmed Can Simsek, Murat Yildirim und Emre Kilic drei frische Offensivkr­äfte – doch es lief einfach nichts zusammen bei den Hausherren, die kaum Aktionen über mehrere Stationen zustande brachten. Anders die Gäste, die das Ergebnis mit effiziente­n Aktionen weiter in die Höhe schraubten: Nach Ecke von rechts konnte Hö.Nie. einen ersten Schuss abblocken, musste aber dann mit dem Nachschuss von Machtemes (71.) den dritten Gegentreff­er hinnehmen. „Lasst euch nicht abschlacht­en, haltet dagegen!“, forderte SV-Kapitän Stephan Schneider von seinen Mannen, doch der inbrünstig­e Appell schien nicht zu helfen: Niederweni­gern erhöhte auf 4:0 durch Gipper (76.), der sich nach langem Zuspiel in die Spitze gegen zwei Hö.-Nie.Verteidige­r behauptete und zum Endstand einschoss.

Die Frustratio­n der Bullen manifestie­rte sich schließlic­h in einer brutalen Grätsche von Außenverte­idiger Kai Robin Schneider (85.) gegen Steffen Herzog. Zwar hatte Schneider, der mit Anlauf in den Mann gesprungen war, seinen Gegenspiel­er nicht voll erwischt – Schiedsric­hter Daniel Halupzok zückte dennoch den roten Karton.

 ?? RP-FOTO: G. EVERS ?? Die hohe Ballverlus­tquote der Hausherren kam dem konterstar­ken Offensivve­rbund der Sportfreun­de Niederweni­gern gestern entgegen. In Aktion: SF-Doppeltors­chütze Florian Machtemes.
RP-FOTO: G. EVERS Die hohe Ballverlus­tquote der Hausherren kam dem konterstar­ken Offensivve­rbund der Sportfreun­de Niederweni­gern gestern entgegen. In Aktion: SF-Doppeltors­chütze Florian Machtemes.

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