Rheinische Post Kleve

Drei Rote Karten im Topspiel

- VON PAUL FOREMAN VON NILS HENDRICKS UND PER FELDBERG

Fußball-Kreisliga A: Das Spitzenspi­el zwischen dem Tabellener­sten Kevelaerer SV und dessen schärfstem Verfolger TSV Weeze endete 2:2 (1:1)-Unentschie­den. Es gab drei Platzverwe­ise und eine Vielzahl gelber Karten.

WEEZE/ KEVELAER Das Spitzenspi­el und Nachbarsch­aftsduell zwischen dem Zweitplatz­ierten TSV Weeze und Tabellenfü­hrer Kevelaerer SV konnte den Erwartunge­n gerecht werden, und bot alles, was sich ein neutraler Zuschauer wünschen könnte. Tore, Platzverwe­ise, Elfmeter und vor allem viel Emotionen und Spannung präsentier­ten die beiden Teams beim leistungsg­erechten 2:2 (1:1) dem Publikum.

Für die ersten Torannäher­ungen waren die Weezer verantwort­lich. Das erste Tor erzielte aber Kevelaer, Lukas Haeßl traf in der zwölften Minute mit der ersten Chance für die Gäste. Der TSV brauchte aber nicht lange, um sich zu fangen und glich nur wenig später durch Christoph Dicks aus. In der Folgezeit nahm die bis dahin etwas zerfahrene Partie an Fahrt auf. „In der ersten Hälfte hatten wir klar mehr Torchancen und hätten das Spiel schon in unsere Richtung lenken können“, sagte Weezes Trainer Marcel Zalewski. Für ihn war die zweite Halbzeit dann etwas ausgeglich­ener, der Spielverla­uf blieb aber ähnlich unglücklic­h für sein Team. So ging Kevelaer Mitte der zweiten Hälfte erneut in Führung, diesmal durch einen berechtigt­en Handelfmet­er. Kevelaers Top-Scorer Miroslav Sekela verwandelt­e. TSV-Keeper Phillip Günter war noch mit den Fingern am Ball. Die Begegnung wurde nach der Pause immer hitziger und emotionale­r. Viele Fouls störten den Spielfluss und einige gelbe Karten wurden verteilt. „Es war ein sehr zerfahrene­s Spiel. Beide wollten keine Fehler machen und haben viel mit langen Bällen gearbeitet“, erzählte Kevelaers Coach Ferhat Ökce. Seiner Meinung nach war dann der Schiedsric­hter dafür verantwort­lich, dass es Weeze noch mal gelang, zurück zu kommen.

Zunächst erkannte der Unparteiis­che ein Tor der Gäste wegen vermeintli­chen Abseits’ ab, dann schickte er Kevelaers Nico van Bergen für ein grobes Foul vom Platz. Somit blieben Weeze 15 Minuten in Überzahl, in denen die Gastgeber das Spiel dominierte­n. Erst in der 88. Minute erlöste der eingewechs­elte Sores Saka die Gastgeber per Kopfball. Vorausgega­ngen war dem Treffer ein starker Freistoß des Kapitäns Christian Feegers. So endete eine emotionale Partie 2:2. Die Diskussion­en setzten sich aber nach dem Schlusspfi­ff fort. Bei einem kleinen Tumult sahen der Weezer Sores Saka und der Kevelaerer Julian Falk Rot.

Besser leben mit dem Punkt konnte am Ende der KSV, wie Ökce sagt: „Wichtig ist, dass wir nicht verloren haben und Weeze auf Abstand halten.“Auf der Gegenseite ärgerte sich Zalewski über die vergebenen Chancen, und betonte, dass Kevelaer mit einem „halben blauen Auge“davongekom­men wäre.

DJK Labbeck/Uedemerbru­ch – Viktoria Winnekendo­nk 1:3 (1:0). Die dritte Niederlage in Folge musste Aufsteiger DJK Labbeck/Uedemerbru­ch hinnehmen. Gegen Viktoria Winnekendo­nk unterlag die Mannschaft um Matthias Treffer und Thomas Hudic mit 1:3. Mit dem letzten Aufgebot gingen die Gastgeber in die Partie. Zwar hatten die Gäste in der Anfangspha­se mehr vom Spiel, verloren dann jedoch ein wenig den Faden und mussten durch Nico Scholten (42.) sogar den Rückstand hinnehmen. Nach einer „Kabinenpre­digt“von Trainer Sven Kleuskens übernahm die Viktoria dann sofort nach der Pause die Kontrolle über das Geschehen. Patrick Liszewski (56.), Sascha Hoffmann (64.) und Daniel Lamers (71.) erzielten dann die Tore zum verdienten Auswärtssi­eg. „In der zweiten Halbzeit haben bei uns einfach die Kräfte nachgelass­en“, gestand dann auch DJK-Coach Matthias Treffler. „In Durchgang zwei haben wir halbwegs wieder mit Normalform agiert und uns entspreche­nd dann auch verdient durchgeset­zt“, so Sven Kleuskens, Trainer der siegreiche­n Gäste.

SV Grün-Weiß Vernum – SV Rindern 1:3 (1:1). Zu Gast in Vernum konnte das Team von Joris Ernst sich mit 1:3 durchsetze­n. „Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir sind froh über die drei Punkte“, so Ernst. Durch ein Eigentor von Justin Tschada gingen die Zebras nach 40 gespielten Minuten mit 1:0 in Führung. Mit dem Pausenpfif­f jedoch konnte Johannes Terhorst für die Grün-Weißen ausgleiche­n. Nach dem Seitenwech­sel brachte Daniel Beine die Gäste mit einem Doppelpack (54./58.) auf die Siegerstra­ße. Vernums Trainer Sascha Heigl macht seinem Team dennoch keine Vorwürfe: „Wir haben das Spiel leider in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit verloren. Wir standen defensiv kompakt und die Niederlage ist unglücklic­h.“

SV Straelen II – SV Union Wetten 1:1 (0:1). „Heute haben wir uns leider nicht belohnt“, erklärte Dirk Otten, Trainer der Straelener Reserveman­nschaft. „Obwohl Wetten in Durchgang zwei nur noch hinterherg­elaufen ist, haben wir es verpasst das 2:1 zu machen.“Die Gäste aus Wetten gingen in den ersten 45 Minuten durch Timo Clasen mit 1:0 in Führung. Nach Wiederanpf­iff dauerte es knapp 20 Minuten, bis Ferdin Kurteshi für den SV Straelen zum Ausgleich (66.) traf. „In der ersten Halbzeit waren wir klar besser und haben einige Großchance­n nicht genutzt“, sagte Wettens Coach Marcel Lemmen. „Im zweiten Durchgang war es dann genau umgekehrt. Insgesamt ist das Ergebnis leistungsg­erecht.“

SV Arminia Kapellen-Hamb – DJK GW Appeldorn 3:2 (2:1). Die Gastgeber aus Kapellen-Hamb konnten das Team von Dieter Oldenburg mit 3:2 niederring­en. Appeldorn ging zwar zunächst durch ein Eigentor von Florian Aengenheis­ter in Führung, ebendieser Aengenheis­ter war es aber auch, der in der 21. Minute zum Ausgleich traf. Gut sechs Minuten später konnten die Platzherre­n in Person von Daniel Kempkens das Spiel sogar gänzlich drehen. Im zweiten Durchgang erhöhte Mario Möllecken auf 3:1 (72.). Der späte Anschlusst­reffer durch Marcel Thomas (86.) änderte nichts mehr am Ausgang der Partie. Gäste-Trainer Dieter Oldenburg brachte das Spiel so auf den Punkt: „Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu. Da war definitiv mehr für uns drin. Wir belohnen uns einfach nicht.“Sein Gegenüber Mario Kanopa resümierte: „Der Sieg ist unter dem Strich verdient, obwohl wir es uns am Ende unnötig schwer machen.“

Sturm Wissel – SC Blau-Weiß Auwel-Holt 0:2 (0:1). Die dritte Niederlage in Folge mussten die Gastgeber gegen den Aufsteiger Auwel-Holt hinnehmen. Die Gäste aus dem Südkreis gingen in der 30. Minute durch einen verwandelt­en Strafstoß von Timo Ingenlath in Führung. Direkt nach dem Seitenwech­sel sorgte dann Sven Verhaagh mit seinem Treffer zum 0:2 für die Vorentschd­eidung in einer Partie, die sehr unter den widrigen Wetterverh­ältnissen litt. „Der Einsatz und die Einstellun­g der Mannschaft haben gestimmt. Allerdings hakt es derzeit bei uns im Spiel nach vorne und die wenigen Chancen lassen wir dann auch noch liegen. Unter dem Strich geht die Niederlage in Ordnung“, erklärte Wissels Trainer Marco Schacht. Letztendli­ch zufrieden war auch Gäste-Coach Lars Allofs. „Trotz der Umstände haben wir die spielerisc­hen Akzente gesetzt und auch verdient gewonnen“.

SGE Bedburg-Hau II – Concordia Goch 4:0 (1:0). Unerwartet deutlich setzte sich die Reserve der SGE gegen Concordia Goch durch. Carsten Langenberg brachte in Minute 40 den Gastgeber in Führung. Nach dem Seitenwech­sel sorgten Matthias Rausch mit einem Doppelpack (55./70.) und Florian Ricken (90.) für die Entschdeid­ung. „Nach dem Seitenwech­sel waren wir die tonangeben­de Mannschaft. Deshalb geht der Sieg auch in der Höhe in Ordnung“, zeigte sich Dominik Weber, Trainer der Gastgeber, nach dem Match zufrieden. Anders sein gegenüber Stephan Gregor. „In der Anfangspha­se nutzen wir einfach unsere Chancen nicht und verlieren dann komplett den Faden. Die SGE hat in der ersten Halbzeit nur eine Chance und nutzt diese konsequent aus. Und wir schaffen es in der Folge nicht, unsere Qualität aufs Feld zu bringen. Dann darf man sich am Ende auch nicht wundern.“

Alemannia Pfalzdorf – SV Hönnepel-Niedermörm­ter II 6:1 (3:1). Die Gastgeber führten bereits nach 25 Minuten durch Michael Pesch und Martin Koenen mit 2:0. Die Hö.Nie.-Reserve witterte nach dem Anschlusst­reffer durch Stefan Chciuk (30.) zwar nochmals Morgenluft. Doch erneut Koenen und Pesch mit jeweils zwei Treffern sorgten für den deutlichen Heimerfolg der Gastgeber. „Das Ergebnis geht auch in dieser Höhe voll in Ordnung“, analysiert­e Alemannen-Trainer Thomas Erkens nach dem deutlichen Heimerfolg. Und auch Gerd Wirtz vom Verlierer gestand nach der Partie ein: „Das Ergebnis spiegelt am Ende schon den Spielverla­uf wieder.“

 ?? RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS ?? Der Kevelaerer Martin Sekela (r.) kommt vor dem Weezer Florian Thomas (2.v.r.) an den Ball und befördert ihn aus der Gefahrensz­one. Links lauert der Ex-Klever Robin Millar.
RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Der Kevelaerer Martin Sekela (r.) kommt vor dem Weezer Florian Thomas (2.v.r.) an den Ball und befördert ihn aus der Gefahrensz­one. Links lauert der Ex-Klever Robin Millar.

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