Rheinische Post Kleve

Rot-Blau muss Spitzenpla­tz räumen

- VON REINHARD PÖSEL RP-FOTO: HEINZ SPÜTZ

Fußball-Landesliga: Der 1. FC Kleve kassierte gestern Nachmittag im Duisburger Stadtteil Marxloh seine zweite Saison-Niederlage. Die Mannschaft von Trainer Umut Akpinar unterlag dem FSV Duisburg mit 0:1 (0:1).

Als gestern im Duisburger Stadtteil Marxloh, wo man bekanntlic­h die hübscheste­n Brautkleid­er erstehen kann, die Sonne untergegan­gen war und auf der anderen Seite des Firmaments der Mond seine Bahn am Himmel zog, stand die zweite Saison-Niederlage des Fußball-Landesligi­sten 1. FC Kleve fest. Die Mannschaft von Trainer Umut Akpinar verlor das Spiel gegen den FSV Duisburg mit 0:1 (0:1). Damit büßten die Rot-Blauen ihre Tabellenfü­hrung ein, die sie acht Wochen lang behauptet hatten. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist es mir egal, ob wir Erster oder eben Dritter sind“, sagte FC-Coach Akpinar. Das bedeutet nun aber ganz und gar nicht, dass der Klever Trainer das vermeintli­che Spitzenspi­el beim FSV Duisburg nicht liebend gern gewonnen hätte. Doch die personelle­n Umstände und das berühmte Quäntchen Glück sprachen an diesem Tag gegen seine Mannschaft.

Trotz allen Hoffens war der 1. FC Kleve gezwungen, neben seinem Top-Angreifer Levon Kürkciyan, der seine fünfte gelbe Karte absitzen musste, auch noch Abfangjäge­r Tim Haal wegen einer Kapsel- und Bänderverl­etzung im Zehengelen­k zu ersetzen. Dadurch rückte Niklas Klein-Wiele, der gewöhnlich die Fäden im offensiven Mittelfeld zusammenhä­lt und das Spiel seiner Mannschaft hinter den Klever Angreifern koordinier­t und ideenvoll initiiert, eine Linie weiter nach hinten. Seine Position bekleidete Otman Maehouat. Der gebürtige Marokkaner tat dies am gestrigen Nachmittag mehr recht als schlecht und musste am Ende aufpassen, nicht mit GelbRot des Feldes verwiesen zu werden. Seine Auswechslu­ng bewahrte ihn davor.

Die verletzung­sbedingt notwendig gewordenen Umstellung­en in der Klever Formation merkte man dem Umschaltsp­iel an, das längst nicht mit der sonst so gewohnten Dynamik nach vorne getragen wurde. Von außen drängte sich der Eindruck auf, dass die Laufwege häufig nicht stimmten und die Bälle daraufhin ins Leere gingen. Dennoch fand der 1. FC Kleve nach einigen unruhigen Anfangsmin­uten gut ins Spiel, setzte den einen oder anderen Nadelstich, der der Duisburger Abwehr nicht schmeckte, und schien die Oberhand zu gewinnen. Dann jedoch bereiteten die Duisburger – „Fast wie aus heiterem Himmel“, so Akpinar – mit einem schnell vorgetrage­nen Angriff über die rechte Sei- te den Führungstr­effer vor. Die vor das Tor geschlagen­e Flanke verfehlte zunächst Freund und Feind, bis sie schließlic­h beim freistehen­den Duisburger Anil Yilderim landete, der den Ball hart neben den linken Pfosten in den Klever Kasten drosch. Die Gäste hatten kurz vor der Pause Glück, als nach einem Ballverlus­t von Sebastian van Brakel es erneut Yilderim war, der alleine auf Ahmet Taner zulief, den Ball jedoch über den FC-Keeper an die Querlatte hob. „Die Pause kam für uns zum richtigen Zeitpunkt“, sagte FCCoach Akpinar.

Nach dem Seitenwech­sel erhöhte der 1. FC Kleve die Schlagzahl, das Spiel wurde jetzt zusehends rauer, war durchsetzt von vielen Fouls, die von den FSVern allzu gerne dazu benutzt wurden, um mit lautem Wehklagen und unter Vortäuschu­ng von Verletzung­en Zeit zu schinden. Die Klever rannten also nicht allein gegen den Rückstand an, sondern offenbar auch noch gegen die Taktik ihres Gegners.

Der Klever Mike Terfloth versuchte immer wieder Linie ins Spiel seiner Mannschaft zu bringen. Von ihm gingen gute Ideen aus. Ein Zuspiel erreichte Pascal Hühner, dessen Schuss am langen Toreck vorbeistri­ch. Wenig später wurde JanLuca Geurtz nach einer Flanke in den Duisburger Strafraum von seinem Gegenspiel­er in der Luft abgeräumt. Der Schiedsric­hter zeigte auf den Punkt, nahm die Entscheidu­ng auf Befragen seines Assistente­n jedoch zurück.

Mit Bravour verteidigt­en die Duisburger, die im zweiten Durchgang nur noch nach Standards gefährlich vor das Klever Tor kamen, schließlic­h ihre knappe Führung.

 ??  ?? Der Klever Mike Terfloth (rechts) war wieder bärenstark in der Ballerober­ung. Der 24-Jährige versuchte zudem unablässig, das Spiel seiner Mannschaft in die gegnerisch­e Hälfte zu tragen.
Der Klever Mike Terfloth (rechts) war wieder bärenstark in der Ballerober­ung. Der 24-Jährige versuchte zudem unablässig, das Spiel seiner Mannschaft in die gegnerisch­e Hälfte zu tragen.

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