Rheinische Post Kleve

Windriesen laufen derzeit im Probebetri­eb

- VON SEBASTIAN LATZEL

Die Windräder im Baaler Bruch drehen sich bereits, Strom liefern sie noch nicht, weil sie noch im Probebetri­eb sind. Zwei der Anlagen sind als Bürgerwind­räder konzipiert.

WEEZE Der Windkraft-Ausbau in Weeze geht seinem Ende zu. Die fünf neuen Anlagen im Baaler Bruch laufen momentan bereits im Probebetri­eb. Ende November steht dann die endgültige Abnahme der Windräder an. Zum Jahresende kann dann gewisserma­ßen ein Schlussstr­ich unter das Thema „Windkraft“gezogen werden. Denn nach dem Bau der neuen Windmühlen gibt es jetzt keine freien Flächen mehr für einen weiteren Ausbau im Gemeindege­biet von Weeze.

Wichtig war den Verantwort­lichen, die Bürger beim Projekt mitzunehme­n. Daher luden die Planer jetzt auch die Anwohner ein, sich die Anlagen aus der Nähe anzusehen. Das Interesse war groß. Mehr als 100 Gäste kamen, die auch die Gelegenhei­t nutzten, sich den Turm einer Windkrafta­nlage von innen anzusehen. Zudem konnten sie sich mit einer 3D-Brille virtuell das Ge- fühl vermitteln lassen, von dem Windrad herab zu schauen.

Bürgermeis­ter Ulrich Francken stellte bei dem Treffen die neu gegründete Stiftung „Jetzt Weeze (weht’se)“vor. Von Anfang an war es Ziel, auch die Gemeinde und ihre Einwohner von den Anlagen profitiere­n zu lassen. Dafür gibt es die Stiftung, die soziale Projekte, Vereine und Institutio­nen in der Gemeinde unterstütz­en soll. Beteiligt daran sind, wie berichtet, die beiden Häuser Wissen und Kalbeck, die als Bürgerwind Weeze Planungsge­sellschaft Bauherr der Anlage sind. Die Häuser haben sich dazu verpflicht­et, die Pachterlös­e in die Stiftung abzuführen. Der feste Pachtbetra­g liegt im fünfstelli­gen Bereich pro Jahr.

Zudem sind auch noch die Erträge von zwei Windrädern aus dem Baaler Bruch für die Stiftung bestimmt. Diese beiden Anlagen sind gewisserma­ßen Bürgerwind­räder, von denen aber nicht einzelne In- vestoren, sondern die Gemeinde insgesamt und damit dann auch die Bürger profitiere­n.

Frank Dudek, Geschäftsf­ührer von Bürgerwind Weeze, rechnet damit, dass durch die beiden Anlagen rund 70.000 bis 100.000 Euro im Jahr in die Stiftung fließen.

Neben den fünf etwa 140 Meter hohen Anlagen im Baaler Bruch sind zuvor bereits vier Windräder in Kalbeck gebaut worden. Sie sind bei weitem größer und ragen etwa 200 Meter in die Höhe. Die Anlagen im Baaler Bruch mussten kleiner gebaut werden, weil dort in der Nähe der Flughafen ist und die Flugsicher­ung entspreche­nde Auflagen machte.

Geplant war zunächst, auch ein großes Windrad im Höchster Feld als Bürgeranla­ge zu errichten. Wie berichtet, gab es keine Genehmigun­g und die Verantwort­lichen konzipiert­en kurzerhand um und machten zwei Anlagen im Baaler Bruch zu Bürgerwind­mühlen.

 ?? FOTO: HANS GLADER ?? Blick aus der Luft auf drei der fünf Anlagen im Baaler Bruch. Die 140 Meter hohen Windräder sind aktuell im Probebetri­eb und sollen bald auch ans Netz gehen.
FOTO: HANS GLADER Blick aus der Luft auf drei der fünf Anlagen im Baaler Bruch. Die 140 Meter hohen Windräder sind aktuell im Probebetri­eb und sollen bald auch ans Netz gehen.

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