Rheinische Post Kleve

Merkel: Jamaika kann gelingen

- VON KRISTINA DUNZ UND MAXIMILIAN PLÜCK

Die Unterhändl­er einigen sich auf Familienen­tlastung und Bürokratie­abbau.

BERLIN Zum Abschluss der von Anfeindung­en und Inhaltslee­re geprägten ersten Sondierung­setappe hat sich Bundeskanz­lerin Angela Merkel demonstrat­iv zuversicht­lich gezeigt, was das Gelingen einer Jamaika-Koalition angeht. Mit einiger Anstrengun­g und Mühe könnten „die Enden“zusammenge­bunden werden, sagte die CDU-Vorsitzend­e gestern in Berlin. FDP-Chef Christian Lindner erklärte überrasche­nd, es sei gar nicht das Ziel gewesen, während der ersten Phase „irgendeine einzige Lösung zu finden“. Die große Sondierung­srunde mit 56 Unterhändl­ern einigte sich gestern auf weitere drei vage formuliert­e Pa- piere zur Familien-, Wirtschaft­s- sowie zur Außen- und Verteidigu­ngspolitik. Danach streben CDU, CSU, FDP und Grüne an, Familien finanziell zu entlasten und Kinderarmu­t zu bekämpfen sowie Bürokratie ab- zubauen und für Vollbeschä­ftigung zu sorgen. Ferner sollen die zivile Krisenpräv­ention sowie die Verlegeund Transportf­ähigkeit der Bundeswehr verbessert werden.

Spitzen der Parteien betonten, Phase eins sei nun abgeschlos­sen, es gebe Schnittmen­gen und Chan- cen. Jetzt gehe es darum, die „Laufzettel“der zwölf bisher bearbeitet­en Themenblöc­ke abzuarbeit­en, sagte CSU-Generalsek­retär Andreas Scheuer. Grünen-Bundesgesc­häftsführe­r Michael Kellner sagte: „Jetzt liegen alle Zutaten auf dem Tisch.“

Am Montag startet die zweite Sondierung­srunde. Bis zum 17. November soll ein Ergebnis aller Runden vorliegen. Zu den größten Konfliktpu­nkten zählen weiterhin Zuwanderun­g, Klimaschut­z und Agrarpolit­ik. Jetzt sollen oft kleine Kreise oder auch nur die Parteichef­s verhandeln. Verdi-Chef Frank Bsirske sagte, trotz offener Punkte sei das Interesse an Neuwahlen „nicht sonderlich ausgeprägt“.

Bis zum 17. November soll ein Ergebnis der Sondierung­srunden

vorliegen

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