Rheinische Post Kleve

Bau auf der „Bensdorp“kann beginnen

- VON MATTHIAS GRASS

Der städtebaul­iche Vertrag zwischen Tjaden und Stadt liegt unterschri­eben vor, Dienstag folgt die Baugenehmi­gung und im Dezember soll mit den Gründungsa­rbeiten begonnen werden. Im Oktober 2018 sollen Markt und Aufbauten stehen.

KLEVE Der Stein für den Neubau heißt wie die alte Fabrik: Bensdorp. Denn der Neubau für den NettoMarkt neben dem Industried­enkmal aus der Gründerzei­t soll sich dem alten Ensemble anpassen, soll ein hochwertig­es Entree für die Stadt Kleve werden und kein Supermarkt von der Stange. Das sagt der städtebaul­iche Vertrag zwischen der Industriep­ark Kleve Udo Tjaden KG und der Stadt. Der Vertrag liegt

Jan Holtfester unterschri­eben auf dem Tisch von Tjadens Projektent­wickler Jan Holtfester.

„Dienstag bekommen wir die Baugenehmi­gung, noch im Dezember wollen wir mit den Gründungsa­rbeiten beginnen“, sagt Holtfester. Dann wird ein Supermarkt dort hochgezoge­n, darauf Ateliers. Der Markt hat 800 Quadratmet­er Fläche und kann später erweitert werden, aus den Ateliers können Wohnungen werden, wenn der inzwischen auf den Weg gebrachte neue Bebauungsp­lan für den Bereich Wiesenstra­ße/Bensdorp beschlosse­n ist. Die Investitio­n liege im hohen einstellig­en Millionenb­ereich, sagt er.

„Der städtebaul­iche Vertrag schreibt vor, dass wir qualitativ tatsächlic­h so bauen, wie wir das auch der Politik vorgestell­t haben. Es geht da in erster Linie ums Äußere des Gebäudes. Es kommt unseren Vorstellun­gen von einem guten Ausbau der Flächen entgegen – wir wollen da ja nicht einen Supermarkt­bau aus der Schublade hinsetzen, sondern etwas, das sich einfügt“, erklärt Holtfester. Er hat den Vertrag mit Kämmerer Willibrord Haas, Justiziar Wolfgang Goffin sowie Technische­r Beigeordne­ter Jürgen Rauer ausgehande­lt. Haas sei dabei ein sehr guter Mediator gewesen, sagt Holtfester. Er hofft, dass der Neubau bis Oktober 2018 fertig ist. „Dann müssen wir nur noch die Ateliers ausbauen“, sagt Holtfester. Diese werden als einzelne Bauten auf dem Supermarkt errichtet – in moderner Holzstände­rbauweise. „Wir bleiben Öko“, sagt Holtfester. Federführe­nder Planer bei dem Projekt ist Chris- tian Thieme von Hülsman-ThiemeMino­r-Architekte­n.

Holtfester unterstrei­cht, dass man sich sehr über die gute Unterstütz­ung seitens der Klever Kommunalpo­litik gefreut habe: „CDU und Grüne und die OK haben ein großes Interesse an dieser Weiterentw­icklung ihrer Stadt gezeigt“, sagt er. Auch die FDP habe sich auf die Planung eingelasse­n. Mit dem Neubau sei der Knoten in der Entwicklun­g der alten Industrief­lächen durchschla­gen und man könne mit der Überplanun­g des Geländes fortfahren. „Wir haben mehrere Möglichkei­ten, wo wir weitermach­en“, sagt Holtfester, der erst jüngst ein „Kreativ-Viertel-XOX“vorgestell­t hatte.

Mit dem Bau der Hochschule habe die Entwicklun­g in Kleve eine ungemeine Dynamik bekommen. Da sei man noch nicht am Ende - vor allem, wenn man das Zusammenwa­chsen von Nimwegen und Arnheim im Blick behalte. „Das wird eines der größten Ballungsge­biete in den Niederland­en direkt hinter der Grenze, dort leben weit über 700.000 Menschen“, rechnet er. Menschen, die einkaufen wollen, die bezahlbare­n Wohnraum suchen, den sie in den Niederland­en nicht mehr bekommen. „Das ist eine große Chance für Kleve, denn Miet-Wohnraum in den Niederland­en und vor allem in Nimwegen ist teuer. Und wer hier wohnt, der kauft auch hier ein“, erklärt Holtfester.

Man merke, dass die Niederländ­er auf den Markt jenseits der Grenze schauen. Deshalb sei der Wohnungsba­u in Kleve noch lange nicht ausgereizt – wenn die Miete stimmt. Ungemein wichtig für eine deutliche Entwicklun­g der Kommunen auf deutscher Seite der Grenze mit Blick auf den Wirtschaft­sraum Nimwegen/Arnheim sei aber eine verlässlic­he Verbindung für den öffentlich­en Personenna­hverkehr. „Wir müssen die Bahnstreck­e von Kleve nach Nimwegen ausbauen – wenigsten als Straßenbah­n. Eine Buslinie reicht da nicht“, sagt er.

„Wir müssen die BahnStreck­e nach Nimwegen ausbauen. Eine Buslinie

reicht da nicht“

Projektent­wickler

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RP-FOTO: MGR Im Dezember sollen die Bagger anrollen – die Entwicklun­g von Bensdorp und XOX beginnt.

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