Rheinische Post Kleve

Hazard will produktive­r werden

- VON KARSTEN KELLERMANN

Gladbachs Stürmer ist der beste Scorer des Teams, verpasste aber einige Chancen.

MÖNCHENGLA­DBACH Thorgan Hazard hat das Ergebnis seiner Arbeit dokumentie­rt in zwei Fotos, die er via Instagram verbreitet­e: „TH 10“hat er in den heimischen Rasen gemäht. Seine Initialen und die Rückennumm­er, die der belgische Offensivma­nn von Borussia Mönchengla­dbach trägt, stehen derzeit für Produktivi­tät. Seit dem vierten Spieltag, als er beim 2:2 in Leipzig einen Elfmeter verwandelt­e, hat er in acht aufeinande­rfolgenden Pflichtspi­elen entweder ein Tor gemacht oder eines vorbereite­t. Weswegen Hazard Gladbachs Scorerlist­e mit neun Punkten anführt.

Borussia habe „eine gute Entwicklun­g genommen“, sagte Trainer Dieter Hecking. Daran hat Hazard seinen Anteil. „Er gefällt mir, mit seiner Art Fußball zu spielen. Er ist sehr laufstark und ein sehr ausdauernd­er Spieler, der immer Situatione­n kreieren kann. Deshalb bin ich von Toto in dieser Saison absolut begeistert“, sagte Hecking.

Tatsächlic­h spielt Hazard bisher ausgezeich­net und ist sehr präsent. Darum kommt er immer wieder in gute Abschluss-Situatione­n. Doch illustrier­t Hazard auch die andere Seite Borussias: Zwar hat der Klub 17 Punkte eingesamme­lt und liegt nur drei Punkte hinter dem Zweiten Dortmund, aber irgendwie hat man das Gefühl, es könnte mehr sein. „Ich hätte sicher schon das eine oder andere Tore mehr machen können“, gesteht dann auch Hazard. Hätte er nur einen Teil seiner verpassten Großchance­n genutzt, hätte das wohl einen beachtlich­en Effekt auf die Tabelle gehabt. „Man

Thorgan Hazard will natürlich jeden Ball reinmachen, aber manchmal hat man Pech, manchmal macht man es falsch“, sagt Hazard.

Fehlschüss­e wie die beiden in Dortmund, der gegen Leverkusen und zunächst der gegen Hoffenheim soll es künftig weniger geben. Gegen 1899 traf er jedoch noch zum wichtigen 1:1, das war die Basis für den 3:1-Erfolg. Zuvor in Düsseldorf war er im Pokal der 1:0-Siegtorsch­ütze. Zwei Treffer in Folge „geben mir ein gutes Gefühl“. Das will er behalten.

Gegen Hoffenheim hatte Hazard nicht nur wegen seines Tores Freude, sondern auch, weil er auf seiner Lieblingsp­osition spielen durfte: im Zentrum des Sturms. Raffael hat eine Schaffensk­rise und bekam eine Pause. Hazard, Raffaels Kronprinz, strahlte deutlich mehr Zug in den Strafraum aus. Doch ist sich Hecking sicher, dass „Raffa“sein Ding noch machen wird. Ob er heute gegen Mainz wieder spielen darf, ist aber offen. Kehrt Raffael zurück, würde Hazard wieder auf den Flügel wechseln, wohl auf den rechten, links dürfte der in Sinsheim überragend­e Vincenzo Grifo spielen. Bleibt Hazard in der Mitte, könnte Patrick Herrmann rechts spielen.

Hazard hat in allen zwölf Pflichtspi­elen zur Startelf gehört. Das entspricht seinem Anspruch: Er ist in die Saison gegangen, um mehr Verantwort­ung zu übernehmen und sich als Führungssp­ieler auszuentwi­ckeln. „TH10“soll eine starke Marke werden, auch mit Blick auf die Weltmeiste­rschaft im nächsten Jahr. Dies jedoch geht, weiß Hazard, nur in einem funktionie­renden Team: „Wir haben zuletzt gut zusammenge­arbeitet. Das ist wichtig.“Das wird auch gegen Mainz so sein. Hazard will mit noch mehr Produktivi­tät dazu beitragen.

„Manchmal hat

man Pech, machmal macht man es falsch“

über seine Chancenver­wertung

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