Rheinische Post Kleve

Düsseldorf: Funkel plant seine Zukunft nur kurzfristi­g

- VON THOMAS SCHULZE

DÜSSELDORF Friedhelm Funkel ist ein reifer Liebhaber, nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen; einer, der Vertrautes zu schätzen weiß, aber auch seine Freiheit genießt. Er ist 63 Jahre alt, seit 45 Jahren im ProfiFußba­ll, seit 28 Jahren als Trainer. 457 Spiele hat er in der Bundesliga auf der Bank gesessen, in der 2. Liga nimmt er morgen zum 250. Mal Platz – als Trainer von Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Heidenheim.

Friedhelm Funkel macht kein Hehl daraus, dass die Fortuna sein letzter Verein ist, dass er danach keinen Job mehr annimmt. Doch wie lange er dort noch auf der Bank sitzen wird, das lässt er offen. „So lange wie Frank Schmidt in Heidenheim werde ich nicht in Düsseldorf sein. Das schließe ich hundertpro­zentig aus“, sagt er. Verständli­ch, denn der Kollege sitzt dort schon seit zehn Jahren fest im Sattel. Dann müsste Funkel bis 2026 bleiben, dann wäre er 73 Jahre alt – noch ein Jahr älter als Jupp Heynckes jetzt. Aber wie lange wird Funkel noch bleiben? Ein Jahr, oder zwei, oder drei? „Das weiß ich nicht“, sagt er. „Seit 2004 schließe ich immer nur noch Ein-Jahres-Verträge ab. Ich möchte die Freiheit haben, selbst zu bestimmen, ob ich noch weitermach­en möchte oder nicht.“Die Freiheit nimmt er sich, diese Möglichkei­t hat er sich jahrzehnte­lang hart erarbeitet.

Und noch eine Freiheit nimmt er sich: nicht mehr gefeuert zu werden. „Zwischen der Fortuna und mir wird es nie irgendwelc­he Unstimmigk­eiten geben“, sagt er. Das Verhältnis ist intakt und so gut, dass im gemeinsame­n Gespräch jederzeit geklärt werden kann, was für beide Seiten das Beste ist.

Aber Funkel denkt noch nicht ans Aufhören. Die Arbeit mit der Mannschaft, die er an die Tabellensp­itze geführt hat, macht ihm großen Spaß. Und gegen seinen sechsten Aufstieg in die Bundesliga hätte der Rekordhalt­er nichts einzuwende­n. Aber er plant nichts. „Wir wollen bis Weihnachte­n so viele Punkte wie möglich holen. Nur darum geht es.“

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