Rheinische Post Kleve

Herausford­erungen reißen nicht ab

- VON REINHARD PÖSEL

Fußball-Landesliga: Der 1. FC Kleve empfängt morgen Nachmittag den Duisburger SV. Die Gäste stehen auf Platz sieben. Anstoß um 14.30 Uhr.

FC-Trainer Umut Akpinar war nach der 0:1-Niederlage am vergangene­n Sonntag beim FSV Duisburg nicht sonderlich angefresse­n. Daran änderte auch der Blick auf die Tabelle nichts. Dann sei man eben Tabellendr­itter, stellte Akpinar lapidar fest. In einer Woche könne alles wieder anders aussehen. Von daher war die Begegnung zwischen dem FSV Duisburg und dem 1. FC Kleve aus Sicht der Schwanenst­ädter relativ schnell zu den Akten gelegt.

Geholfen haben dem Klever Trainer bei der Verarbeitu­ng der vermeidbar­en Niederlage mitunter auch die anerkennen­den, überschwän­glich vorgetrage­nen Worte des Duisburger Co-Trainers Tahsin Engin. Das Gespräch fand auf Türkisch statt, wobei Akpinar sich größtentei­ls in der Rolle des Zuhörers befand. Wie der Klever Coach hinterher übersetzte, habe Engin davon gesprochen, dass seine Mannschaft von den stabil stehenden Rot-Blauen vermöbelt worden sei. Gegen eine so starke Mannschaft habe der FSV Duisburg in dieser Saison noch nicht antreten müssen.

Brav nickte Akpinar die Kompliment­e ab. „Gewonnen habt aber ihr“, entgegnete Akpinar und verabschie­dete sich. Kurz darauf stellte sich der Klever Coach vor, welchen Verlauf die Begegnung wohl genom- men hätte, wenn seine Mannschaft auf dem Kunstrasen im Duisburger Norden in voller Mannschaft­sstärke hätte antreten können. Also mit dem Top-Angreifer Levon Kürkciyan, der am vergangene­n Sonntag eine Gelbsperre abbrummen musste. Und auch mit Mittelfeld-Mann Tim Haal, dessen malades Zehengelen­k ein Mitwirken unmöglich gemacht hatte. Und ohne alle damit einhergehe­nden Umstellung­en.

Nur für einen kurzen Moment tauchte diese irreale Formation vor Akpinars Augen auf. Die Vorstellun­g gehörte dann allerdings auch genauso schnell wieder der Vergangenh­eit an, wie sie gekommen war. Akpinar ist eben keiner, der seine Zeit auf dem Fußballpla­tz fernab der Wirklichke­it verbringt – gewisserma­ßen hoch oben im Wolkenkuck­ucksheim.

Kompliment hin, Kompliment her – Fakt ist, der 1. FC Kleve kassierte in Marxloh gegen eine ohne Zweifel gut besetzte Duisburger Mannschaft nach dem Verlust der Punkte auf der Scherpenbe­rger Asche eine weitere Niederlage in der laufenden Saison.

Die Niederlage der Klever und die Siege der Konkurrent­en aus der Spitzengru­ppe sind mit dafür verantwort­lich, dass oben in der Tabelle alles enger zusammenge­rückt ist. Sieben Punkte trennen den aktuellen Tabellenfü­hrer SV Scherpenbe­rg vom Tabellensi­ebten Duisburger SV 1900. Dazwischen liegen die üblichen Verdächtig­en vom FSV über den FC Kray, ESC Rellinghau­sen und SV Burgaltend­orf.

Und weil dies so ist, reißen die vermeintli­ch engen Spiele für den 1. FC Kleve nicht ab. Das nächste wartet morgen auf die Schützling­e von Trainer Umut Akpinar. Gast auf den Höhen des Bresserber­ges ist der DSV 1900. Die Mannschaft aus dem Duisburger Stadtteil Wanheim spielt unter ihrem Coach Ralf Kessen erneut eine gute Landesliga­Saison. Aushängesc­hild des jungen Duisburger Kaders (Durchschni­ttsalter 23 Jahre) ist der Angriff, der es in 13 Ligaspiele­n auf 26 Treffer gebracht hat. Die Offensive der Schwanenst­ädter ist nur geringfügi­g besser aufgestell­t. Die Schere beider Mannschaft­en geht allerdings in der Defensive auseinande­r. Zieht man die Anzahl der bisher erhaltenen Gegentreff­er zu rate, ist Rot-Blau im Vorteil.

Von daher: Es dürften morgen Nachmittag im Klever Stadion interessan­te 90 Minuten auf die Zuschauer warten.

Kleves Gegner Duisburger SV 1900 hat seine Stärken in der Offensive.

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