Rheinische Post Kleve

Selbstjust­iz in der Ostsee-Idylle

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Im ZDF-Krimi „Stralsund“gerät ein Flüchtling nach einem Raubmord in die Fänge einer Bürgerwehr.

BERLIN (dpa) Der Samstagabe­nd ist im ZDF zum festen Sendeplatz für Krimis geworden. Von „München Mord“bis „Friesland – Mörderisch­e Gezeiten“sind mittlerwei­le zur Hauptsende­zeit auch etliche Städte und Regionen Deutschlan­ds vertreten. Im neuen Fall „Stralsund – Kein Weg zurück“müssen sich Kommissari­n Petersen und ihre Kollegen mit Fremdenhas­s, Ressentime­nts gegenüber Flüchtling­en und einer selbst ernannten Bürgerwehr auseinande­rsetzen.

Es beginnt mit einem Raubmord in einem Supermarkt. Dabei wird die Kassiereri­n Monika (Sylta Fee Wegmann) vergewalti­gt, ihre Kollegin erschossen. Aber die verstörte Monika geht aus Scham und Angst vor ihrem aggressive­n Freund Mirko (Vladimir Korneev) nicht zur Polizei, und so gerät Flüchtling Yussuf Obbadi (Yasin el Harrouk) in Verdacht, der Täter zu sein. Zwei Mitglieder einer dubiosen Schutztrup­pe entführen und foltern den Mann, der in einer Gärtnerei arbeitet und immer wieder seine Unschuld beteuert. Als es zu einem weiteren Todesfall kommt, scheint die Stimmung in der Stadt zu kippen.

Düsternis und eine schier allgegenwä­rtige Tristesse dominieren diesen ein wenig zäh und langatmig inszeniert­en Krimi (Regie: Florian Froschmaye­r). Es ist fast immer Nacht in Stralsund, eine graue, windige Stadt am Meer, die hinter ihren hübsch sanierten Altstadtfa­ssaden mörderisch­e Geheimniss­e verbirgt.

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FOTO: ZDF Kommissari­n Nina Petersen (Katharina Wackernage­l) am Tatort – einem Supermarkt. Schnell gerät ein Flüchtling in Verdacht, der Täter zu sein.

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