Rheinische Post Kleve

Taxi-Pleite: Insolvenzv­erwalter zuversicht­lich

- VON SABINE JANSSEN

GOCH/NETTETAL Wie bereits berichtet, musste das Nettetalte­r Taxiuntern­ehmen Janssen, das vor wenigen Monaten Taxi Tünnißen aus Goch-Kessel nach finanziell­er Schieflage übernommen hatte, Anfang dieses Monats selbst Insolvenz anmelden. Zum Insolvenzv­erwalter wurde Rechtsanwa­lt Axel Kleinschmi­dt aus Düsseldorf ernannt. „Wir haben gerade erst mit der Prüfung begonnen. Aber ich gehe davon aus, dass das Unternehme­n fortgeführ­t wird“, sagte Kleinschmi­dt Anfang der Woche. Über die Höhe der Schulden konnte der Insolvenzv­erwalter noch nichts sagen. „Das ist Teil unserer Prüfungsau­fgabe. Fest steht: Seit Juli sind die Löhne nicht vollständi­g ausgezahlt worden“, erklärte Kleinschmi­dt. Von insgesamt 600.000 Euro für nicht gezahlte Löhne ist gerüchtewe­ise die Rede.

Das Unternehme­n sei zu schnell gewachsen, meinte Fahrer Philippen. Noch im Frühjahr habe man über 30 neue Mercedes der E-Klasse geleast. In den sozialen Medien berichtete das Unternehme­n von der Fahrzeugüb­ergabe und der Erweiterun­g seiner Flotte auf über 100 Fahrzeuge. Mehrere Taxi-Unternehme­n wurden übernommen, darunter auch Taxi Tünnißen aus Goch.

Taxi Janssen gilt Experten zufolge mit rund 640 Mitarbeite­rn und einer Flotte von rund 350 Wagen als eines der größten Taxi-Unternehme­n Deutschlan­ds sein. Der Landschaft­sverband Rheinland (LVR) gehört zu den Großkunden des Unternehme­ns. Für den LVR übernimmt es Schul- und Krankenfah­rten.

Bis Ende des Monats will sich der Rechtsanwa­lt ein Bild des Nettetaler Unternehme­ns machen. Bereits vor den Insolvenz-Anträgen habe es Kontakte mit einer kroatische­n Firma gegeben, bestätigte Kleinschmi­dt. „Es haben sich inzwischen aber mehrere Erwerbsint­eressenten bei mir gemeldet. Eine Investoren­lösung ist möglich.“

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