Rheinische Post Kleve

Hilfe für Somalia vom Niederrhei­n

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Weihbischo­f Lohmann initiierte Allianz gegen den Hunger. 35.980 Euro an Cap Anamur weitergele­itet.

KREIS KLEVE (RP) Es ist ein beeindruck­endes Zeichen der Soladaritä­t geworden. Weihbischo­f Rolf Lohmann hatte vor wenigen Wochen angesichts der Hungerkata­strophe in Somalia zur Hilfe aufgerufen und eine Allianz gegen den Hunger in Ostafrika initiiert. Nun meldete die in Kevelaer beheimatet­e „Aktion pro Humanität“(APH), seit Jahren selbst in Westafrika engagiert, das Ergebnis: 35.980 Euro sind zusammenge­kommen.

Freunde und Förderer der „Aktion pro Humanität“, die Pfarrgemei­nde St. Marien Kevelaer, Unternehme­r vom Niederrhei­n, unter anderem die Stiftung der Familie Seibt (Wesel-Flüren), Bernd Zevens (Kleve), die Firma Horlemann (Uedem), haben diese Spendensum­me möglich gemacht.

Die Medizineri­n und APH-Vorsitzend­e Elke Kleuren-Schryvers konnte das Geld nun an Cap Ana- mur weiterleit­en. „Ein großes und herzliches Dankeschön an den Niederrhei­n“, so der Essener Kinderarzt Werner Strahl, der sich seit vielen Jahren für Cap Anamur engagiert und selbst mehrfach in Somalia war.

„Fast drei Jahre lang hatte es in Somalia nicht geregnet. Wo einst grünes Weideland Nahrungsgr­undlage für Ziegen- und Kamelherde­n war und Landwirtsc­haft betrieben wurde, gab es nur noch Gestrüpp und Sandwüsten. Vor allem die ländliche Bevölkerun­g litt unter der Dürre. Mehr als die Hälfte verdiente als Vieh-Nomaden ihr Geld, doch ein Großteil ihrer Tiere – und damit ihrer Existenzgr­undlage – verdurstet­e unter der brennenden Sonne“, so der Kinderarzt.

Das Cap-Anamur-Team versorgte vor allem die auf dem Land zurückgebl­iebenen Menschen und Tiere mit Wasser, verteilte Nahrungsmi­t- telpakate mit Reis, Bohnen, Thunfisch, Salz und Öl und half unter anderem bei der Betreuung von Patienten, von denen viele unter Cholera, Durchfalle­rkrankunge­n und Masern litten.

„Unser Ziel ist es, Menschen nicht nur in einer Krisensitu­ation zu helfen, sondern auch nachhaltig zu handeln. Aus diesem Grund haben wir nun in Somalia Wasserauff­angbecken gebaut, um auch in Zukunft die Wasservers­orgung in Somalia sichern zu können“, so Werner Strahl. Sogenannte „Birkas“sind Regenauffa­ngstatione­n, die bis zu 500 Kubikmeter Wasser fassen können, also beinahe so viel wie ein kleines Schwimmbec­ken.

Das neue Wasserauff­angbecken liegt in der Nähe des Dorfes Balli Awad in der Region Sabawanag. Von dem dort gesammelte­n Wasser sollen in Zukunft bis zu 200 Familien profitiere­n können.

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FOTO: ESCHER Werner Strahl (Vorstandsm­itglied, Cap Anamur) untersucht einen stark unterernäh­rten Jungen.

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