Keine Rentenexperimente
Boomzeiten sind aus Sicht der Sozialversicherungen ganz schlecht für Koalitionsverhandlungen. Die gut gefüllten Sozialkassen werden zur Spielmasse am Berliner Verhandlungstisch. Das muss auch die Rentenversicherung erleben. Die einen wollen die Mütterrente erhöhen für Kinder, die vor 1992 geboren sind, die anderen die Rente für Geringverdiener anheben. Aber bitte solche Geschenke nicht auf Kosten der Beitragszahler verteilen! Eine Anhebung der Rente für Geringverdiener verbietet sich ohnehin aus Gerechtigkeitsgründen: Wieso soll einer, der stets nur Minijobs hatte, genauso viel bekommen wie etwa ein Friseurgeselle, der dafür ein Leben lang gearbeitet hat?
Die überraschend gute Lage der Rentenkasse erlaubt jetzt eine ordentliche Rentenerhöhung für die 21 Millionen Senioren, am grundsätzlichen Problem ändert das nichts. Jeder Boom geht mal vorbei, und die Alterung der Gesellschaft hört deshalb nicht auf. Weiterhin gilt: Spätestens 2030 sieht es in der Rentenkasse finster aus. Verantwortungsvoll wäre die Jamaika-Koalition, wenn sie die komfortable Lage jetzt nutzte, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Dazu gehört auch eine Rentenkommission, die über so schmerzhafte Dinge wie die Rente mit 70 redet. BERICHT RENTENBEITRAG DÜRFTE 2018 . . ., TITELSEITE
Wikileaks ist erledigt
Die Russland-Affäre um US-Präsident Donald Trump gilt als der neue Politkrimi seit dem Watergate-Abhörskandal um Richard Nixon. Im Fokus der Ermittlungen steht auch Trumps ältester Sohn Donald Trump jr. Nun gab dieser zu, während des Wahlkampfs seines Vaters mit der Enthüllungsplattform Wikileaks in Kontakt gewesen zu sein. Das lässt aufhorchen. Denn es war die Plattform von Julian Assange, die kurz vor der Wahl widerrechtlich vertrauliche E-Mails der Demokraten veröffentlicht hatte. Das Image von Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton wurde dadurch nachhaltig beschädigt. Wahlentscheidend war das nicht, aber sehr wohl wahlbeeinflussend.
Für die US-Geheimdienste ist längst klar: Wikileaks ist ein Instrument Russlands. Die Plattform drängte sich mit ihren Nachrichten an Donald Trump jr. als Wahlkampfhelfer auf. Die „Tipps“und „Ratschläge“, die man dem Präsidenten-Sohn mit auf den Weg gab, offenbaren, dass sich die Website – einst als Symbol der Freiheit gefeiert – vollständig von der Seriosität verabschiedet hat. BERICHT
Rettet die Streichelzoos
Wohl kaum jemand ist als Kind nicht mit seinen Eltern oder Großeltern in einem Streichelzoo gewesen und hat Ponys, Esel, Hühner und all die anderen Tiere berührt und gefüttert. Dieses Erlebnis, Tiere hautnah zu erleben, gehört irgendwie zum Großwerden dazu. Kein noch so gutes Buch, keine noch so gute Fernsehdokumentation kann das ersetzen, was man bei einem Besuch in einem Streichelzoo lernt.
Nicht zuletzt deswegen ist es schade, dass es immer weniger dieser kleinen, meist mit viel Liebe geführten Tierparks gibt. In manchen Regionen müssen Eltern bereits lange fahren, um ihren Kindern dieses Erlebnis noch bieten zu können. In der Regel sind es Kostengründe, die zur Schließung führen. Daher sollte man jeder Stadt, die sich trotz finanzieller Schieflage noch einen Streichelzoo leistet, dankbar sein – und ebenso den vielen Ehrenamtlichen, die in den kleinen Tierparks tätig sind.
Denn es sind doch gerade solche Einrichtungen wie Streichelzoos, die eine Stadt attraktiv und lebenswert machen. BERICHT