Rheinische Post Kleve

Mugabe in Simbabwe als Chef der Regierungs­partei abgesetzt

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HARARE (dpa) Nur wenige Tage nach dem Militärput­sch in Simbabwe hat die Regierungs­partei ZanuPF Robert Mugabe als ihren Parteichef abgewählt und ihn ultimativ zum Rücktritt vom Präsidente­namt aufgeforde­rt. Sollte Mugabe (93) nicht bis heute Mittag zurücktret­en, würden die Abgeordnet­en der Zanu-PF ihn morgen mit einem Misstrauen­svotum ablösen, sagte der führende Parteivert­reter Patrick Chinamasa. Mugabe war in Simbabwe seit 1980 an der Macht. Die frühere Kornkammer des südlichen Afrikas verkam in dieser Zeit zum Armenhaus.

Die Partei solle künftig vom früheren Vizepräsid­enten Emmerson Mnangagwa (75) geführt werden. Er solle Mugabe auch als Präsident nachfolgen, sagte Chinamasa. Präsident Mugabe und seine Frau Grace sowie einige Minister seien auch aus der Partei ausgeschlo­ssen worden. Am Samstag hatten Zehntausen­de Menschen in ausgelasse­ner Stimmung in den Straßen Harares demonstrie­rt, um einen demokratis­chen Neuanfang zu fordern. Ein solcher Protest wäre im autokratis­ch geführten Simbabwe noch vor kurzem undenkbar gewesen.

Der Militärput­sch wurde nach Meinung von Experten ausgelöst durch die Entlassung Mnangagwas und die Bemühungen des Staatschef­s, seine unbeliebte Frau Grace (52) als Nachfolger­in zu etablieren. Sie ist bekannt für ihr impulsives Verhalten, teure Kleider und extravagan­te Shopping-Reisen.

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