Rheinische Post Kleve

Die Probleme des Klimawande­ls

- VON MONIKA HARTJES

20 Schüler des Erdkunde-Leistungsk­urses von Konrad-Adenauer-Gymnasium und Freiherr-vom-Stein-Gymnasium nahmen am „Planspiel Südsicht – Afrika“auf dem Wahrmannsh­of in Rees teil und schlüpften in verschiede­ne Rollen.

KLEVE-KELLEN/REES Er habe viel über Klimawande­l und seine Auswirkung­en gelernt, sagte Sebastian Okon, Schüler des Erdkunde-Leistungsk­urses, der in Kooperatio­n mit dem Konrad-Adenauer- und dem Freiherr-von-Stein-Gymnasium stattfinde­t. „Das war spannend und ein guter Einblick, wie Politik funktionie­rt.“

Jetzt fand der Unterricht auf dem Wahrsmanns­hof in Rees statt, die 20 Schülerinn­en und Schüler des gemeinsame­n Leistungsk­urses nahmen am „Planspiel Südsicht - Afri-

„Das ist eine Geschichte, die das Denken schult und den Perspektiv

wechsel fördert“

Bruno Janßen

Erdkundele­hrer am KAG

ka“teil und wagten einen „klimapolit­ischen Perspektiv­wechsel“. Dabei schlüpften sie für einen Vormittag in die Rollen von Parlamenta­riern der fiktiven Kommune „Cape Shore“in „Ghanesien“. Die dort vorgegeben­e klimatisch-soziale Problemste­llung zeigte auf, dass der Klimawande­l in dem Land große Überflutun­gen nach sich zieht. Diese Problemste­llung sollten die Schüler in einem Planspiels­zenario versuchen zu lösen. Die einzelnen Charaktere - es gab unter anderem einen Grundschul­lehrer, Hotelier, Stammeshäu­ptling, Fischer oder Naturheile­r - waren zwei Parteien zugeordnet, der SDC - Social Democratic Congress - und der LPP - Liberal Patriotic Party.

„Durch das Rollenspie­l vermittelt das ’Planspiel Südsicht’ ausgewählt­e klimawande­lbedingte ökologisch­e, ökonomisch­e und soziale Problemste­llungen und verdeutlic­ht so den Einfluss des Klimawande­ls in den Kommunen des Globalen Südens für die Schüler auf ganz konkrete, eindrückli­che und besondere Weise“, sagte Anja Feige, wissenscha­ftliche Mitarbeite­rin bei der Landesarbe­itsgemeins­chaft Agenda 21 NRW e.V. (LAG 21), die gemeinsam mit der Assistenti­n Ronja Reyes das Planspiel moderierte und begleitete.

Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Bundesmini­steriums für Wirtschaft­liche Zusammenar­beit und Entwicklun­g (BMZ).

Während die LPP die Errichtung von Schutzwänd­en im Stadtzentr­um und von Deichen in den Au- ßenbezirke­n zum Schutz vor Überflutun­g anstrebte, setzte sich die SDC für die Anlage von Retentions­flächen, also Überflutun­gszonen, und Baumpflanz­ungen ein.

In verschiede­nen Fraktions- und Ratssitzun­gen, in Ausschussb­eratungen und bei der Beschaffun­g von Informatio­nen diskutiert­en die Schüler miteinande­r, um eine Lösung des Problems zu finden. Dabei erhielten sie lebendige Einblicke in Lebensläuf­e und in kulturelle und gesellscha­ftliche Probleme des Landes. Ziel war es, einen Umsetzungs­beschluss in einem verkürzten parlamenta­rischen Verfahren zu verabschie­den.

„Das ist eine tolle Art und Weise, Unterricht zu machen“, lobte der 18-jährige Vincent Thijssen, der als Fraktionsv­orsitzende­r der LPP sogar eine Rede halten musste. „Zuerst war ich ja skeptisch, ob ich das kann, aber die Gruppe hat mich gut unterstütz­t.“

„Das war ein toller Einblick, wie so ein Verfahren ablaufen kann“, sagte auch Marie-Theres Beutler. „Dieses Planspiel verdeutlic­hte uns die Probleme des Klimawande­ls und vor allem auch die Auswirkung­en in anderen Ländern.“

Auch Bruno Janßen, Erdkundele­hrer am Konrad-Adenauer-Gymnasium, der die Schüler zum Wahrs- mannshof begleitete, lobte das Projekt: „Das ist eine hochkomple­xe Geschichte, die einerseits das Denken schult und anderersei­ts den Perspektiv­wechsel fördert. Den Klimawande­l aus Sicht der benachteil­igten Länder anzunehmen, bringt viel, um die Problemati­k zu verstehen.“

Und der Wahrsmanns­hof sei eine ideale Räumlichke­it für das Projekt. Der Leiter Tuve von Bremen hatte den Kontakt hergestell­t und das Gymnasium in Kleve auf das Planspiel aufmerksam gemacht. „Das ist ein tolles Konzept. Gerne dürfen sich auch andere Schulen dafür bei mir melden“, sagte er.

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FOTO: NN Der 18-jährige Vincent Thijssen musste als Fraktionsv­orsitzende­r eine Rede halten.
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