Rheinische Post Kleve

AfD sieht Regierungs­krise als Vorteil für sich

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BERLIN (RP) Die AfD feiert das Scheitern der Sondierung­sgespräche zwischen Union, FDP und Grünen als Erfolg für sich. „Die AfD wirkt. Wir haben Schwarz-Grün verhindert“, stellte Fraktionsc­hefin Alice Weidel vor der Fraktionss­itzung gestern Morgen in Berlin fest. Die Jamaika-Gespräche hält sie für „wochenlang­e Wählertäus­chung“. Dass es zwischen den vier Parteien keinen Konsens für eine Regierungs­koalition geben würde, sei bereits im Vorfeld klar gewesen, sagt Weidel.

Der Parteivors­itzende Jörg Meuthen befand, den Bürgern bleibe damit, „zumindest bis auf Weiteres, eine Regierungs­beteiligun­g der Grünen erspart, und die Regierungs­zeit der Kanzlerin dürfte sich nun dem Ende zuneigen“. Möglichen Neuwahlen sieht die AfD, die mit 12,6 Prozent in den Bundestag eingezogen ist, positiv entgegen. Weidel glaubt, die Partei habe dann noch bessere Chancen. Co-Fraktionsc­hef Alexander Gauland erklärte: „Frau Merkel ist gescheiter­t. Es wird Zeit, dass sie als Bundeskanz­lerin geht.“Es sei gut, dass es nicht zu Jamaika kommt. Es wäre eine Koalition des „Weiter so“geworden.

Gleichzeit­ig ließ Gauland erkennen, dass er eine Zusammenar­beit mit der Union künftig nicht für ausgeschlo­ssen hält: „Es gibt eine bürgerlich­e Mehrheit. Dazu müsste sich die CDU aber sehr ändern.“Auf die Frage, ob er die FDP, die zuletzt zu Europa- und Flüchtling­sfragen einen härteren Kurs eingeschla­gen hatte, als Konkurrenz betrachte, sagte Gauland: „Nein. Das Original sind wir.“

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